Der Kanton Uri hat genug vom Stau am Gotthard. Im April verabschiedete der Landrat deshalb eine Standesinitiative, mit welcher er beim Bund vorstellig wird. Dieser soll dafür sorgen, dass der Kanton Uri weniger durch den Gotthardstrassenverkehr belastet wird. So fordert der Landrat etwa ein Buchungssysstem für Gottharddurchfahrten.
Die Urner Klage hat ihre Berechtigung: Von 2012 bis 2022 hat die Verkehrsbelastung durch den Gotthardtunnel nämlich um über zwölf Prozent zugenommen.
Staustunden verdreifacht
Und noch schlimmer: Die Zahl der jährlichen Staustunden auf der Urner Autobahn hat sich auf mehr als 1800 gar verdreifacht, wie CH Media unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Strassen (Astra) und des Verkehrsdienstes Viasuisse schreibt. 2012 waren es noch weniger als 600 Stunden.
Die Zahl der Staustunden von Januar bis April war so hoch wie nie in den fünf Jahren davor. Insgesamt summierten sich die Staustunden in den ersten vier Monaten dieses Jahres auf 340. Das ist mehr als das Doppelte der ersten vier Monate im Jahr 2018.
Stau über Feiertage
Im Durchschnitt fuhren letztes Jahr zwar täglich nur 19'000 Fahrzeuge durch den Alpentunnel. Viel weniger als auf anderen Autobahnabschnitten der Schweiz. Doch der pro Richtung nur einspurig befahrbare Gotthardtunnel ist gerade an Feiertagen oder Wochenende ein Flaschenhals.
Dann, wenn es viele Freizeitler und Urlauberinnen in den Süden zieht. Besonders «staugefährdet» sind aktuell gemäss Astra die verlängerten Wochenenden über Auffahrt (18. Mai), Pfingsten (27. bis 29. Mai) und Fronleichnam (8. Juni).
Nun liegt es an Bundesbern, ob der Hilfeschrei aus Uri gehört und entsprechend gehandelt wird. (rus/SDA)