Das Kantonsparlament hiess eine Motion von Ludwig Loretz (FDP) mit 59 zu 0 Stimmen gut. Damit wird der Regierungsrat beauftragt, eine Standesinitiative auszuarbeiten, die Uri bei den eidgenössischen Räten einreichen wird.
Die Standesinitiative verlangt ein besseres Verkehrsmanagement im Gotthardstrassentunnel sowie eine Bewirtschaftung der Autobahn-Aus- und -einfahrten, damit die Kantonsstrassen nicht durch den Ausweichverkehr überlastet werden. Mittelfristig spricht sich die Motion für ein Slot-System aus, also ein digitales Buchungssystem.
Die Überlastung der Strasse auf der Gotthard-Route sei ein Dauerzustand, begründete Loretz seinen Vorstoss. Weil viele Autos vom Stau auf der A2 auf die Kantonsstrasse auswichen, seien die Dörfer oft nur schwer zu erreichen.
Mit diesem Reservationssystem soll sich das enorme Verkehrsaufkommen besser verteilen. Denn: Es gibt nur eine bestimmte Anzahl an Plätzen pro Zeitfenster. Klingt zwar einfach, die Umsetzung dürfte aber alles andere als simpel sein. Bereits in der Vergangenheit wurde für Lastwagen ein solches System vorgeschlagen, dann aber doch nicht umgesetzt.
Von links bis rechts sieht man Handlungsbedarf
Das Anliegen seiner Motion werde von der Bevölkerung mit einer Petition unterstützt, sagte Loretz im Landrat. Er stelle die Vorteile des Verkehrs nicht in Abrede. Es sei aber erwiesen, dass sich die Luftbelastung und der Lärm in engen Alpentälern besonders negativ auswirkten. Die Verkehrswege und deren Benützung seien steuerbar und politisch verhandelbar, sagte der Freisinnige Landrat. Die Alpen als Lebensraum seien dies nicht.
Über die Notwendigkeit der Standesinitiative herrschte im Landrat fraktionsübergreifende Einigkeit. Walter Baumann (SVP) sagte, das Begehren sei wichtig und richtig, Uri müsse Pflöcke einschlagen.
Adriano Prandi (SP) erklärte, die Standesinitiative sei für die eidgenössischen Räte zwar nur eine Empfehlung. Der Kanton Uri müsse aber zeigen, dass er genug habe von Lärm und Verkehr. Die Kantonsstrasse dürfe nicht als Transitachse missbraucht werden, und der alpenquerende Gütertransport müsse auf die Schiene verlagert werden, wie dies die Alpeninitiative verlange. (SDA/sie)