Um kurz nach 10 Uhr blockieren sieben Klima-Kleber am Freitagmorgen den Zugang zum Gotthard-Tunnel. Die Folge: Der bereits über 15 Kilometer lange Oster-Stau wuchs weiter an.
Zahlreiche Autofahrer reagierten hässig und versuchten, die festgeklebten Aktivisten von der Strasse zu bringen. Die Polizei musste die Aktivisten vom Asphalt lösen. Insgesamt war der Tunnel über eine Stunde lang in beiden Fahrtrichtungen gesperrt.
Laut Renovate Switzerland nahmen insgesamt sieben Personen an der Aktion teil. Fünf davon klebten sich auf der Strasse fest, zwei suchten den Dialog mit den Autofahrern. Die Organisation hat die Namen und die Berufe der Aktivistinnen und Aktivisten mit einer Medienmitteilung veröffentlicht.
Mit dabei waren Menschen verschiedenen Alters und mit verschiedenen beruflichen Hintergründen. Die jüngste Klima-Kleberin, die erst 19 Jahre alte Karuna Babajee, ist Studentin. «Es ist das erste Mal, dass ich an einer Blockadeaktion teilnehme. Es macht mir Angst, aber ich tue es, weil ich Angst habe und wütend bin», lässt sie sich in einer Mitteilung von Renovate zitieren.
«Der Stimme Gehör verschaffen»
Auch Tom Jeannin (20) und Moritz Bischof (24) sind Studenten. Daneben nahmen auch berufstätige Personen wie Mikrobiologin Daria Wüst (24), Sportlehrer Gilbert Rossier (47) und Maschinist Eric Ducrey (47) an der Aktion teil.
Der älteste Teilnehmer ist bereits 64 Jahre alt. «Ich würde diesen Moment lieber mit meiner Familie verbringen und die Ferien geniessen. Leider macht der Klimanotstand keine Pause und wir müssen sofort handeln», sagt Antoine Mayerat, der als Osteopath arbeitet. «Ich habe mich heute auf die Gotthardstrasse gesetzt, um von allen meinen Mitbürgerinnen und Mitbürgern gehört zu werden und um sie aufzurufen, aufzustehen und ihrer Stimme Gehör zu verschaffen.»
Nach der Klebe-Aktion wurden die Aktivisten vorübergehend auf eine Polizeistation mitgenommen. Dort wurden sie befragt und am späteren Nachmittag wieder freigelassen. (zis)
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