Albert Röstis (56) Wolfjagd steht weiter in der Kritik. Neue Zahlen zeigen: 2023 gab es fast ein Drittel weniger Wolfsrisse, obwohl die Zahl der Wölfe zugenommen hat, darüber berichtet der «Tages-Anzeiger».
Insgesamt tötete der Wolf in diesem Jahr 950 Nutztiere in Kantonen mit Wolfsrudeln – 2022 waren es noch 1'329. In den Kantonen ohne Rudel gibt es wohl ähnlich viele Vorfälle wie im vergangenen Jahr, schätzt die Gruppe Wolf, welche die Daten von den Kantonen zusammengetragen hat. Der Bund publiziert die offiziellen Daten erst im nächsten Jahr.
Der Bundesrat im Interview
Gleichzeitig gibt es hierzulande fast viermal mehr Wölfe als 2019. Entscheidend dafür, dass es weniger Risse gibt, sind wohl Herdenschutzmassnahmen, wie elektrische Zäune oder Herdenhunde. «Der Herdenschutz wirkt, auch wenn er nicht alle Probleme löst», sagt David Gerke von der Gruppe Wolf, gegenüber dem «Tages-Anzeiger». Gezielte Eingriffe gegen Leittiere oder einzelne Rudel seien notwendig, aber keine proaktive Grossjagd
«Problem würde sich massiv verschärfen»
Rösti hatte die umstrittene Wolfsjagd in dieser Woche im Blick-Interview verteidigt. «Die Wolfspopulation wächst exponentiell. Würden wir nicht handeln, würde sich das Problem massiv verschärfen.»
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Naturschutzorganisationen um Pro Natura, WWF, Bird Life und die Gruppe Wolf hatten Beschwerde gegen einen Teil der Abschussbewilligungen erteilt. Daraufhin wurde die Jagd teilweise gestoppt. Nun muss das Bundesverwaltungsgericht entscheiden. «Ich bin zuversichtlich, dass alles rechtens ist», sagte Rösti im Interview.
«Das Vorgehen war absolut demokratisch.» Das Parlament habe ein neues Jagdgesetz verabschiedet, das präventive Regulierungen des Wolfes vorsehe. Ein Entscheid dürfte im Januar fallen, denn die Zeit drängt. Eine Wolfsjagd ist nur bis Ende Januar oder dann wieder ab dem 1. Dezember 2024 möglich. (bro)