Auf einen Blick
- Weltweite Umfrage zeigt: Alte Bilder der Schweiz dominieren, aber nicht nur
- Berge, Schokolade und Reichtum sind häufige Assoziationen mit der Schweiz
- Je nach Land steht überraschendes Schweiz-Bild im Fokus
Sie geniesst einen guten Ruf. Doch was kommt Menschen rund um den Globus spontan in den Sinn, wenn sie an die Schweiz denken? Eine breit angelegte Umfrage des Bundes zeigt: Trotz aller Bemühungen, unser Land neu zu positionieren, dominieren oft alte Bilder!
Je nach Region wird die Schweiz aber sehr unterschiedlich wahrgenommen. Für den repräsentativen «Imagemonitor» hat das Aussendepartement insgesamt 11'130 Personen in 18 Ländern befragen lassen. Ein Teil davon: die sogenannten Spontan-Assoziationen zur Schweiz.
Die Befragten zeichnen ein Bild der Schweiz zwischen Luxus, Natur und hohen Preisen. Hier 7 interessante Erkenntnisse.
So weit, so klischeehaft?
Ganz oben auf der Liste der Assoziationen stehen die Berge und Alpen. Immerhin 23 Prozent der Befragten kommen sie sofort in den Sinn, wenn sie auf die Schweiz angesprochen werden. Knapp dahinter folgt die Aussage, die Schweiz sei ein schönes Land. Und 18 Prozent verbinden unser Land mit Schokolade.
Für 13 Prozent sind der Wohlstand und die wirtschaftliche Stabilität typisch schweizerisch. Aber auch Uhren und Käse schneiden gut ab. So weit, so klischeehaft? Beim Bund spricht man von einem «stereotypen, aber überwiegend positiven Ersteindruck des Landes».
Die Banken werden von 11 Prozent sofort mit der Schweiz in Verbindung gebracht. Interessant: Das spektakuläre Ende der Credit Suisse im Jahr 2023 hat beim Image des Landes kaum Spuren hinterlassen. Obwohl der Untergang weltweit für Schlagzeilen sorgte.
Wie viel Strahlkraft die Neutralität hat
Ein Markenzeichen der Schweiz, die Neutralität, wird von 10 Prozent genannt. Nach dem Krieg in der Ukraine ist dieser Wert angestiegen, normalisiert sich aber wieder. Besonders in der europäischen Nachbarschaft und in Ostasien wird die Rolle der Schweiz als neutraler Staat aber weiterhin stark wahrgenommen.
Die saubere Schweiz?!
Relativ häufig wird die Schweiz auch mit Sauberkeit in Verbindung gebracht. Ausgeprägt ist diese Wahrnehmung zum Beispiel in den Nachbarländern Italien und Frankreich.
Die Schweiz mag als sehr sauber gelten. Doch eine repräsentative Umfrage zeigte 2024: Herr und Frau Schweizer nehmen es privat mit der Sauberkeit nicht so genau. Sie putzen seltener als ihre Nachbarn im Ausland.
Hohe Preise polarisieren
Neben vielen Stärken werden «nur wenige Schwächen genannt», wie das Aussendepartement festhält. Als grösste Schwäche der Schweiz sehen die Befragten die hohen Lebenshaltungskosten und Preise.
In Deutschland und Österreich, zwei weiteren Nachbarländern, dominiert das Bild der teuren Schweiz. So verbinden 32 Prozent der befragten Österreicher unser Land spontan damit, in Deutschland sind es 25 Prozent.
Laut Aussendepartement bestätigt sich «das bekannte Phänomen, dass die Wahrnehmung der Schweiz in den Nachbarländern oft etwas differenzierter und teilweise auch etwas kritischer ausfällt als in weiter entfernten Ländern».
Länder und ihre speziellen Vorlieben
Je nach Land ist ein bestimmtes Bild besonders ausgeprägt. 42 Prozent der Inder assoziieren die Schweiz spontan mit ihrer Schönheit, 45 Prozent der Südkoreaner denken sofort an die Berge – das sind Spitzenwerte. In China (33 Prozent der Befragten) und in Polen (27 Prozent) stehen Luxusuhren besonders im Fokus, in Südafrika die Schokolade (30 Prozent).
Ein «idyllisches Ferienland»
In Grossbritannien, den USA und Österreich wird die Schweiz überdurchschnittlich oft mit Skifahren und Winterferien assoziiert. In den Vereinigten Arabischen Emiraten hingegen wird die Schweiz einfach als «idyllisch-romantisches Ferienland» wahrgenommen.
Klischees sterben nicht aus
Während sich die Welt verändert, bleibt das Image der Schweiz weitgehend stabil. Und daran dürfte sich so schnell nichts ändern. Die Stabilität zeigt sich darin, dass über 70 Prozent der Befragten angeben, ihr Bild sei in den letzten zwei Jahren gleich geblieben.
Die kürzlich vorgelegte Analyse «Die Schweiz aus Sicht des Auslands» von Präsenz Schweiz, der Abteilung für Landeskommunikation, basiert auf dem «Imagemonitor 2024». Für die repräsentative Umfrage wurden 11’130 Personen in 18 Ländern befragt.