SP-Nationalrat Fabian Molina stellt sich der Kritik an seinem Tweet
«Israel darf nicht wahllos bombardieren»

Am Wochenende hat die Hamas einen Grossangriff auf Israel gestartet. Von der Gewalteskalation schockiert, verfasste SP-Nationalrat Fabian Molina einen Tweet – und erntete einen Shitstorm. Nun stellt er sich der Kritik.
Publiziert: 09.10.2023 um 18:26 Uhr
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Aktualisiert: 09.10.2023 um 18:46 Uhr
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Kämpfer der palästinensischen Terrororganisation Hamas haben am Wochenende einen Grossangriff auf Israel gestartet.
Foto: AFP

SP-Nationalrat Fabian Molina (33) ist in einen Shitstorm geraten. Grund dafür ist eine Nachricht auf X (ehemals Twitter). Geschrieben hatte sie Molina am Sonntag – und damit viele erzürnt. Kritiker werfen ihm vor, das Leid der Israelis zu relativieren. Doch dagegen wehrt sich der Sozialdemokrat gegenüber Blick. 

Am Wochenende hat die Hamas einen Grossangriff auf Israel gestartet. Die palästinensische Terrororganisation feuerte Tausende Raketen ab, durchbrach Grenzzäune mit Bulldozern, drang in israelisches Gebiet ein und verübte wahllos Angriffe. Dabei wurden mindestens 700 Israelis getötet und über 2500 Personen verletzt, so das israelische Gesundheitsministerium.

Umstrittener Tweet von SP-Molina

Inmitten dieser Ereignisse äusserte sich SP-Nationalrat Molina in den sozialen Medien: «Die SP-Schweiz und mich schockiert das Leid, das die Gewalteskalation bei der Zivilbevölkerung in Israel und Palästina auslöst. Unsere Gedanken sind bei den Opfern.» Das humanitäre Völkerrecht müsse eingehalten werden. Angriffe auf Zivilpersonen seien niemals legitim.

Molinas Aussage löste heftige Kritik aus. Jemand antwortete ihm: «Wer die Opfer von Israel und Palästina auf die gleiche Stufe stellt, beginnt bereits mit der ersten Relativierung zwischen Opfer und Täter.» Andere haben die Haltung von Molina mit der Position der SVP gegenüber Russland im Ukraine-Krieg verglichen. 

«Die Eskalation der Gewalt kam in den vergangenen Tagen zweifellos von der Hamas aus.» Das solle auch klar so benannt werden, sagte Jonathan Kreutner (44), Generalsekretär des Schweizerischen Israelitischen Gemeindebunds zu Blick. 

«Auch in Gaza sterben Zivilisten»

Mit den Vorwürfen konfrontiert, erklärt Molina: «Israel wurde Opfer eines terroristischen Angriffs.» Dabei habe die Hamas brutale, widerwärtige Kriegsverbrechen gegen Zivilpersonen begangen. «Nichts kann das entschuldigen.» Doch das humanitäre Völkerrecht schütze alle – auch die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. «Auch dort leiden und sterben jetzt Zivilisten durch die Bombardierungen der israelischen Armee.»

Zudem sei die Situation nicht mit dem Ukraine-Krieg zu vergleichen. Denn Russland sei ein souveräner Staat, aber die Hamas eine terroristische Gruppe, die die Palästinenser in zynischster Weise in Geiselhaft nehme. 

«Jeder Tote ist einer zu viel.» Selbst bei einem so furchtbaren Angriff dürfe Israel nicht wahllos bombardieren. Zudem dürfe man nicht vergessen: Die massive Siedlungspolitik der Israelis in den vergangenen Jahrzehnten habe den Friedensprozess behindert. (rba)

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