Um Druck auszuüben
Israel schneidet Gaza von Stromversorgung ab

Raketen, Terror und Zehntausende Tote. Zwischen der Hisbollah, Hamas und Israel herrscht Krieg. Blick hält dich im Ticker auf dem Laufenden.
Publiziert: 09.03.2025 um 07:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2025 um 16:39 Uhr

Auf einen Blick

  • US-Präsident Trump droht Hamas mit der Auslöschung

  • Drei weitere freigelassene israelische Geiseln berichten über Misshandlungen

  • Israelischer Generalstabschef Herzi Halevi erklärt Rücktritt – «Anerkennung meiner Verantwortung für das Versagen der israelischen Armee am 7. Oktober»

Die künstliche Intelligenz von Blick lernt noch und macht vielleicht Fehler.
11.03.2025, 06:30 Uhr

Israel greift Ziele in Syrien an

Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben erneut Ziele im Süden des Nachbarlands Syrien angegriffen. Kampfflugzeuge hätten in der Nacht Radaranlagen, Kommandozentren und Waffenlager attackiert, teilte die israelische Armee mit. Diese hätten eine Bedrohung für den Staat Israel und dessen Streitkräfte dargestellt und seien angegriffen worden, um «künftige Bedrohungen» zu beseitigen.

Nach dem Sturz der syrischen Regierung von Langzeitmachthaber Baschar al-Assad im Dezember hatte Israel mit Hunderten Angriffen die militärischen Einrichtungen und Arsenale seiner Regierungstruppen grossteils zerstört. Seither weitete die israelische Armee ihre Aktivitäten auf syrischem Gebiet aus. Syriens neuer Übergangspräsident Ahmed al-Scharaa und seine Interimsregierung fordern den Rückzug Israels.

09.03.2025, 16:29 Uhr

Israel schneidet Gaza von Stromversorgung ab

Der israelische Energieminister Eli Cohen (52) hat am Sonntag die Israel Electric Corporation angewiesen, die Stromversorgung in den Gazastreifen umgehend einzustellen. Damit soll laut israelischen Medienberichten Druck auf die Enklave ausgeübt werden, in der noch immer Dutzende Geiseln festgehalten werden.

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Der Schritt erfolgt, nachdem Israel angekündigt hatte, den Import von Waren nach Gaza zu stoppen. Grund dafür sei die angebliche Weigerung der Hamas, einen Vorschlag zur Verlängerung der ersten Phase des Waffenstillstandes und der Freilassung der Geiseln anzunehmen. 

«Wir werden alle uns zur Verfügung stehenden Mittel einsetzen, damit alle Geiseln zurückkehren und wir werden sicherstellen, dass die Hamas am 'Tag danach' nicht in Gaza sein wird», sagte Cohen in einer Videobotschaft.

Die Stromversorgung des Gazastreifens durch Leitungen aus Israel und Ägypten war schon seit Jahren lückenhaft gewesen. Nach Beginn des Gaza-Kriegs vor eineinhalb Jahren hatte ausserdem das einzige Kraftwerk im Gazastreifen die Produktion eingestellt. Viele Menschen behelfen sich mit Solarenergie und Generatoren.

08.03.2025, 22:28 Uhr

Israelische Delegation wird am Montag in Doha erwartet

Israel wird am Montag eine Delegation nach Doha in Katar senden, um die Verhandlungen über eine Feuerpause in Gaza und die Freilassung der verbliebenen Geiseln in der Gewalt der islamistischen Hamas voranzubringen. Das teilte das Büro des israelischen Regierungschefs Benjamin Netanyahu (75) am Abend mit. Israel habe eine Einladung der von den USA unterstützten Unterhändler akzeptiert, hiess es. Nach israelischen Informationen werden noch 24 lebende Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen festgehalten. Israel verhandelt nicht direkt mit der Hamas, die Verhandlungen laufen über die Vermittler aus Ägypten und Katar.

08.03.2025, 13:47 Uhr

Europäische Staaten begrüssen Gaza-Aufbauplan ohne Hamas

Der von arabischen Ländern erarbeitete Wiederaufbauplan für den Gazastreifen findet Unterstützung in Europa. Die Aussenminister Deutschlands, Frankreichs, Italiens und Grossbritanniens erklärten gemeinsam, darin werde ein realistischer Weg aufgezeigt, um die katastrophalen Lebensbedingungen der rund zwei Millionen Palästinenser in dem Küstenstreifen rasch und nachhaltig zu verbessern.

07.03.2025, 20:59 Uhr

Israelische Armee fliegt Luftangriffe auf den Südlibanon

Wie die israelische Armee auf X mitteilt, greift sie am Freitagabend mehrere Hisbollah-Stellungen im Südlibanon an. Laut den Streitkräften wurden Waffen und Raketenwerfer der Organisation entdeckt. «Dies stellt eine Bedrohung für den Staat Israel dar und ist ein eklatanter Verstoss gegen die Vereinbarungen zwischen Israel und dem Libanon», heisst es in dem Beitrag. 

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Die libanesische Zeitung «Al Mayadeen» berichtete zunächst, dass in der Nähe von Al-Aaishiyah Angriffe durchgeführt worden seien.

07.03.2025, 20:40 Uhr

Gehen die Kämpfe im Gazastreifen schon bald wieder los?

Schon zu Beginn der Woche hatte die «Jerusalem Post» berichtet, dass israelische Regierungsvertreter davon ausgingen, dass die Kämpfe im Gazastreifen in etwa anderthalb Wochen wieder aufgenommen werden, falls es zu keiner Einigung zwischen Israel und der Hamas käme. Nun berichtet der staatliche Fernsehsender Kan News, dass die politische Führung Israels unter der Führung von Ministerpräsident Benjamin Netanyahu (75) den israelischen Streitkräften befohlen habe, sich auf eine «sofortige» Wiederaufnahme der Kämpfe im Gazastreifen vorzubereiten. Eine Bestätigung der israelischen Regierung gab es dafür zunächst nicht.

Ein Beamter sagte dem TV-Sender: «Die Hamas lehnt den Vorschlag Witkoffs derzeit ab, daher ist es schwierig, Fortschritte zu erzielen.» Steve Witkoff (67) ist der US-Nahostgesandte. Er soll der Hamas in direkten Verhandlungen eine Verlängerung des Waffenstillstands im Gazastreifen um 60 Tage im Austausch gegen 10 lebende Geiseln angeboten haben. 

07.03.2025, 15:20 Uhr

Israels Armee kündigt Rücktritt von Sprecher Hagari an

Foto: Uncredited/Israel Defense Forces/AP/dpa

Er tritt seit dem Beginn des Kriegs zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas manchmal sogar mehrmals täglich vor die Presse, bald wird damit Schluss sein: Die israelische Armee hat am Freitag den Rücktritt ihres Sprechers Daniel Hagari (49) angekündigt. In einer Erklärung lobte das Militär den 49-jährigen ehemaligen Marinekommandanten als «professionellen und engagierten» Sprecher, der der Armee in dieser Funktion in einem der «komplexesten Kriege der israelischen Geschichte» gedient habe.

Hagaris Rücktritt sei vom neuen Armeechef Ejal Samir genehmigt worden. Der Rücktritt solle zu einem nicht näher genannten Zeitpunkt in den kommenden Wochen erfolgen, teilte das Militär mit.

In israelischen Medien wurde berichtet, Hagari, der vor seiner Zeit als Sprecher die Antiterror-Elite-Einheit Schajetet 13 leitete, werde zurücktreten, da er zum Ende seiner Zeit als Sprecher nicht wie sonst in der israelischen Armee üblich zum Vizeadmiral befördert worden sei.

Hagari hatte in den ersten Monaten des Krieges nach dem Hamas-Grossangriff auf Israel vom 7. Oktober 2023 das Vertrauen der israelischen Öffentlichkeit gewonnen. Viele sahen in ihm die zuverlässigste Quelle für Informationen über den Kriegsverlauf, auch wenn einige internationale Medien die Glaubwürdigkeit der israelischen Angaben infrage stellten.

Hagari zeigte Karten, Satellitenbilder, Audiomitschnitte und Videos, die das Vorgehen der Armee begreifbar machen sollten. Dadurch untermauerte er eines der zentralen Argumente der Armee für den Krieg im Gazastreifen: dass die Hamas zivile Einrichtungen wie Krankenhäuser als Kommandozentren für Angriffe nutze.

06.03.2025, 19:55 Uhr

Bei «jeglicher Eskalation»: Hamas droht mit Tötung von Geiseln

Foto: Keystone/dpa/Abed Rahim Khatib

Die Hamas droht mit der Tötung von Geiseln, falls die israelische Armee die Kämpfe im Gazastreifen wieder aufnehmen sollte. «Jegliche Eskalation der Aggression» gegen das palästinensische Volk werde zur Tötung einer Reihe der Entführten führen, sagte Hamas-Sprecher Abu Obeida in einer Videoansprache. Er machte Israel für den Tod der Geiseln sowie für die Nichteinhaltung des Gaza-Deals verantwortlich. 

Islamisten im Gazastreifen halten nach israelischen Informationen noch 24 Geiseln und 35 Leichen von Verschleppten im Gazastreifen fest. Unter den noch lebenden Entführten ist israelischen Angaben zufolge auch ein junger Soldat, der neben der israelischen auch die deutsche Staatsangehörigkeit besitzt. Zudem werden ein Thailänder sowie die Leichen mehrerer weiterer Ausländer festgehalten.

Die bisher freigelassenen Geiseln haben von Hunger und Misshandlungen in der Gewalt der Hamas und anderer Islamisten berichtet. Die Familien der Entführten befürchten, dass die Zeit für die noch lebenden Geiseln bald abläuft. Am vergangenen Wochenende war die erste Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung zwischen Israel und der islamistischen Hamas ausgelaufen. Bislang konnten sich die Konfliktparteien nicht auf eine Verlängerung des Abkommens einigen. Israel hatte daraufhin gedroht, ohne Freilassung weiterer Geiseln werde der Krieg im Gazastreifen von Neuem beginnen.

06.03.2025, 18:32 Uhr

Trump-Regierung bietet Hamas neuen Geisel-Deal an

Wie «Sky News Arabia» unter Berufung auf eine palästinensische Quelle berichtet, hat Washington im Rahmen direkter Verhandlungen der USA mit der Terrororganisation Hamas einen neuen Vorschlag unterbreitet. Die USA fordern von der Hamas demnach die Freilassung von 10 lebenden Geiseln im Austausch für eine Verlängerung des Waffenstillstands um 60 Tage, die Öffnung der Grenzübergänge und die Wiederaufnahme der Zufuhr humanitärer Hilfe in den Gazastreifen an. Die militanten Palästinenser sollen noch über ihre Antwort auf den Vorschlag beraten. 

«Axios» hatte am Mittwoch von direkten Verhandlungen der US-Regierung und der Hamas in Katar berichtet. Die geheimen Verhandlungen sollen sich auf ein Abkommen über die Freilassung der im Gazastreifen festgehaltenen amerikanischen Geiseln fokussiert haben. Dem Bericht zufolge wurden die Verhandlungen vom US-Gesandten für Geiselfragen, Adam Buehler, in Doha geführt. Die USA haben zuvor noch nie direkt mit der Hamas verhandelt. «Wir haben direkte Gespräche mit Trumps Gesandtem für Geiselangelegenheiten geführt», bestätigte eine Hamas-Quelle gegenüber dem saudischen Sender Al-Arabiya.

06.03.2025, 10:56 Uhr

Hamas kritisiert Trump nach Drohung

Die Hamas hat Drohungen des US-Präsidenten Donald Trump gegen die islamistische Palästinenserorganisation kritisiert. Die Terrororganisation schrieb auf ihrem Telegram-Kanal: «Diese Drohungen komplizieren die Dinge mit Blick auf die Waffenruhe-Vereinbarung und ermutigen die Besatzungsmacht (Israel), sich ihren Verpflichtungen zu entziehen.»

Foto: Julia Demaree Nikhinson/AP/dpa

Mit einer ultimativen «letzten Warnung» hatte Trump versucht, den Druck auf die Hamas weiter zu erhöhen. Die Hamas müsse sofort alle israelischen Geiseln im Gazastreifen freilassen und auch alle Leichen der ermordeten Israelis übergeben, «oder es ist vorbei für Euch», schrieb Trump am Mittwoch (Ortszeit) auf seiner Plattform Truth Social. Bisher konnten sich Israel und die Hamas nicht auf die Konditionen einer Verlängerung der Waffenruhe einigen.

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