SP-Nationalrat Atici erwartet mehr Hilfe
Schweiz soll Erdbeben-Opfer aufnehmen

Die Betroffenheit über die schweren Erdbeben in der Türkei und in Syrien ist auch in der Schweiz gross. Nun fordert SP-Nationalrat Mustafa Atici, dass Betroffene bei hier lebenden Verwandten vorübergehend Schutz suchen können.
Publiziert: 09.02.2023 um 12:19 Uhr
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Aktualisiert: 09.02.2023 um 17:45 Uhr
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Das Leid in der von den massiven Beben betroffenen Region ist unermesslich.
Foto: DUKAS

Das Leid ist unermesslich gross. Drei Tage nach dem verheerenden Erdbeben vom Montag im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer auf mehr als 16'000 gestiegen. Noch viel mehr sind verletzt. Zehntausende haben alles verloren, haben nicht einmal mehr ein Dach über dem Kopf – und das bei Temperaturen um den Gefrierpunkt, bei Schnee und Regen.

Auch die Schweiz hat Rettungsteams in das Katastrophengebiet geschickt. Die Spezialisten der Rettungskette konnten bisher in der südtürkischen Stadt Hatay vier Menschen retten. Sie seien in Hohlräumen gefunden worden, die beim Kollaps der Betongebäude entstanden seien.

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Klare Erwartungen aus dem Parlament

Für türkischstämmige SP-Nationalrat Mustafa Atici (53) ist die humanitäre Hilfe vor Ort nicht genug. «Angesichts der Krise und des Winters erwarte ich, dass die Betroffenen vorübergehend Schutz bei ihren Verwandten in der Schweiz suchen können», schlägt der Basler auf Twitter vor. Er zeigt sich überzeugt: «Die Schweiz ist solidarisch.»

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Noch ist unklar, ob die Schweiz mit einer neuen Flüchtlingswelle zu rechnen hat. Schliesslich kann genau der an Syrien grenzende Teil der Türkei womöglich auf Jahre hinaus nicht mehr als Auffangregion für syrische Flüchtlinge dienen. Das Staatssekretariat für Migration (SEM) will sich derzeit nicht auf Spekulationen einlassen.

Bisher hat der Bund auch keine Signale ausgesendet, Menschen aus der Krisenregion vorübergehend aufnehmen zu wollen. Klar ist nur: Als Asylbewerber hätten sie wenig Erfolgsaussichten. Der Bundesrat stellte bisher klar, dass er Naturkatastrophen als Folge des Klimawandels nicht als Asylgrund anerkennen will.

Grosse Solidarität in der Bevölkerung

Mehr Herz zeigt bisher die Schweizer Bevölkerung. Bis am Mittwoch hat die Glückskette über 6,9 Millionen Franken an Spenden für die Opfer der verheerenden Erdbeben in der Türkei und Syrien erhalten. Es herrsche eine sehr grosse Welle der Solidarität.

Laut Glückskette werden zum jetzigen Zeitpunkt die Gelder für Nothilfe wie Wasser, Decken, Lebensmittel oder Notunterkünfte eingesetzt. Der grösste Teil der Gelder werde für den Wiederaufbau verwendet. (dba)

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