Für die Schweiz war der Gipfel ein Coup: Der russische Präsident Wladimir Putin (68) und sein amerikanischer Amtskollege Joe Biden (78) trafen sich in einer Villa in Genf zu bilateralen Gesprächen. Zwar kürzer als erwartet, scheinen diese jedoch fruchtbar gewesen zu sein – immerhin schicken die zwei Länder ihre vorher abgezogenen Botschafter zurück.
Bundespräsident Guy Parmelin (61) zeigte sich denn auch sehr zufrieden. «Wir hoffen, dass die Gespräche sowohl auf die zwei Länder als auch auf die ganze Welt eine positive Wirkung haben», so der SVP-Bundesrat am Ende des Treffens.
30 Minuten Präsidentschaftstreffen
Putin plauderte nicht nur mit Biden, sondern traf sich im Anschluss auch noch mit der Schweizer Delegation. Aber nicht zum Gipfel, sondern höchstens zum Gipfeli: Wie schon am Vortag mit Biden dauerte das Treffen eine knappe halbe Stunde. Als Parmelin und Aussenminister Ignazio Cassis (60) im Anschluss vor die Medien traten, war Putin schon wieder in der Luft.
Wirtschaftliches Potenzial
Mit dem russischen Präsidenten habe man über eine ganze Reihe Themen diskutiert, berichtete Parmelin. Angefangen mit der Wirtschaft, wo die Schweiz «grosses Potenzial» sehe. Daneben ging es um Sicherheitspolitik. Putin habe der Schweiz zudem für ihre guten Dienste gedankt – in Georgien vertritt sie die russischen Interessen und umgekehrt. Laut Cassis waren auch die atomare Abrüstung und Iran Thema. «Wir sind aber nicht in die Tiefe gegangen.»
Während Biden am Vortag für amerikanische Kampfjets warb, konnte sich auch Putin ein bisschen Marketing nicht verkneifen. Beim Thema Corona empfahl er der Schweiz, doch den russischen Impfstoff Sputnik zuzulassen. Parmelin konnte sich da elegant aus der Affäre ziehen: Er habe auf die Heilmittelbehörde Swissmedic und ihre Unabhängigkeit hingewiesen.
Für das internationale Genf war der Gipfel ein voller Erfolg – und somit auch für die Schweiz. Doch auch die Heimat der Diplomatie wandelt sich. Aussenminister Ignazio Cassis (60) sprach gestern Abend davon, Genf zum Zentrum der digitalen Diplomatie zu machen. Und tatsächlich läuft am Ufer des Lac Léman so einiges. So ist hier etwa die Geneva Internet Platform beheimatet, die vom Bund ins Leben gerufen wurde. Sie soll einen neutralen Raum schaffen, wo Fragen rund um die Digitalisierung besprochen werden.
2019 hat digitalswitzerland zudem die Swiss Digital Initiative (SDI) lanciert. Diese soll in den kommenden Jahren dazu beitragen, dass es auch in der digitalen Welt fair zugeht. Ziel ist ein Label, mit dem sich digitale Applikationen schmücken dürfen, wenn sie gewisse ethische Kriterien erfüllen – beispielsweise im Umgang mit Daten. Getragen wird die Initiative von einer Stiftung mit Sitz in Genf. Stiftungsratspräsidentin ist alt Bundesrätin Doris Leuthard (58).
Für das internationale Genf war der Gipfel ein voller Erfolg – und somit auch für die Schweiz. Doch auch die Heimat der Diplomatie wandelt sich. Aussenminister Ignazio Cassis (60) sprach gestern Abend davon, Genf zum Zentrum der digitalen Diplomatie zu machen. Und tatsächlich läuft am Ufer des Lac Léman so einiges. So ist hier etwa die Geneva Internet Platform beheimatet, die vom Bund ins Leben gerufen wurde. Sie soll einen neutralen Raum schaffen, wo Fragen rund um die Digitalisierung besprochen werden.
2019 hat digitalswitzerland zudem die Swiss Digital Initiative (SDI) lanciert. Diese soll in den kommenden Jahren dazu beitragen, dass es auch in der digitalen Welt fair zugeht. Ziel ist ein Label, mit dem sich digitale Applikationen schmücken dürfen, wenn sie gewisse ethische Kriterien erfüllen – beispielsweise im Umgang mit Daten. Getragen wird die Initiative von einer Stiftung mit Sitz in Genf. Stiftungsratspräsidentin ist alt Bundesrätin Doris Leuthard (58).