Parteichefs wollen helfen
Nur SVP-Chiesa verweigert Impfaufruf

Mit einem gemeinsamen Appell rufen die Parteichefs die Bevölkerung zum Impfen auf. Alle machen mit, ausser SVP-Präsident Marco Chiesa. Er lehnt den «moralischen Druck» ab.
Publiziert: 31.10.2021 um 12:43 Uhr
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Die Parteichefs planen einen Impfaufruf an die Bevölkerung.
Foto: keystone-sda.ch

Die kältere Jahreszeit wirkt sich deutlich auf die Corona-Pandemie aus. In vielen Ländern Europas steigen die Fallzahlen drastisch an. Auch in der Schweiz zeigt der Trend nach oben. Die wissenschaftliche Taskforce rechnet mit einer Verdoppelung der Fälle alle zwei Wochen, wenn nichts unternommen wird – und mit längerfristig 15'000 bis 30'000 Spitaleinweisungen zusätzlich.

Um die Entwicklung zu bremsen, muss mehr geimpft werden. Grund genug für Bund und Kantone, der stockenden Impfkampagne mit einer nationalen Impfwoche im November nochmals Schub zu verleihen.

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Auch die Parteichefs wollen mithelfen. Die Idee: Ein gemeinsamer Impfaufruf an die Bevölkerung! Das berichtet die «Sonntags-Zeitung». Hinter dem Appell stehen SP-Co-Präsident Cédric Wermuth (35), Grünen-Chef Balthasar Glättli (49), FDP-Boss Thierry Burkart (46), Mitte-Präsident Gerhard Pfister (59), GLP-Oberhaupt Jürg Grossen (52) und EVP-Chefin Lilian Studer (43).

«Wir werden alle, die noch nicht geimpft sind, bitten, dies nun doch noch zu tun», sagt Wermuth. Denn es sei «der einzige Weg, um aus der Pandemie herauszufinden».

SVP mit vielen Impfunwilligen

Doch einer der Parteioberen tanzt aus der Reihe: SVP-Chef Marco Chiesa (47). Die Partei der Impfunwilligen, wie eine neue Corona-Umfrage zeigt – demnach will sich fast die Hälfte der SVP-Sympathisanten der Impfung verweigern: 48 Prozent!

Chiesa hingegen wehrt ab: «Die SVP lehnt den moralischen Druck ab, den die Präsidenten von SP, Grünen, FDP, Mitte, GLP und EVP mit dem Impfaufruf aufbauen wollen», wird er zitiert. Solche Aufrufe seien Sache der Gesundheitsbehörden, so der SVP-Chef.

Dass Chiesa beim Appell nicht mitmachen will, ärgert die anderen Parteispitzen. GLP-Chef Grossen zeigt sich «befremdet». Und: «Mit seiner Weigerung ist er unsolidarisch und verlängert die Spannungen in der Gesellschaft, weil die Massnahmen ohne hohe Impfquote wohl nicht reduziert oder aufgehoben werden können.» (rus)

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