Es war das Ende einer landesweit bekannten Freundschaft. Die freisinnigen Alphatiere Doris Fiala (66) und Christa Markwalder (48) brachen öffentlich miteinander. Tiefpunkt war Markwalders Platzwechsel im Parlament, um nicht mehr neben ihrer Zürcher Kollegin sitzen zu müssen. Im März berichtete SonntagsBlick über den Vorfall. Mittlerweile sind die beiden aus dem Nationalrat zurückgetreten, und doch fragen sich Beobachter noch immer, wie es zu diesem Bruch kommen konnte.
Nun wird das letzte Puzzleteil bekannt: ein bizarrer Geldstreit zwischen Fiala und Markwalders Ehemann Peter Grünenfelder (56), dem heutigen Präsidenten des Autoimporteurverbands Auto-Schweiz. Im Februar bewarb er sich für die FDP um einen Zürcher Regierungsratssitz. Eine seiner damaligen Unterstützerinnen war Fiala. Was dann passierte, wird verschieden interpretiert – fiel sie bei ihm ungefragt mit der Tür ins Haus oder war das zunächst eine mündlich vereinbarte, aufgegleiste Zusammenarbeit?
Grünenfelder liess die Sache platzen
Jedenfalls erstellte Fialas PR-Büro für Grünenfelder ein Konzept für die heisse Phase des Wahlkampfs – vorgesehen war dem Vernehmen nach unter anderem eine Serie von Events mit Kalibern wie SRF-Korrespondentin Luzia Tschirky (33), Armeechef Thomas Süssli (57) und ETH-Präsident Joël Mesot (59).
Doch Grünenfelder liess die Sache platzen. Ob aus unterschiedlichen strategischen Auffassungen oder aus finanziellen Gründen – hier gehen die Darstellungen aus den beiden Lagern weit auseinander. Fiala schickte ihm daraufhin eine Rechnung für ihren Aufwand in der Höhe eines fünfstelligen Betrags. Er weigerte sich jedoch zu zahlen, da er die Leistung nicht in Anspruch nahm.
Zu den Details hüllen sich gegenüber SonntagsBlick beide in Schweigen. Grünenfelders Umfeld betont, dass weder ein Vertrag noch ein formeller Auftrag vorgelegen habe. Aus dem Team Fiala wird hingegen auf eine mündliche Vereinbarung hingewiesen.
Seitdem herrscht Schweigen
Zwischen den einstigen engen Freunden und Weggefährten herrschte fortan Eiszeit: Fiala versandte eine schriftliche Abmahnung, Grünenfelder reagierte mit einem Rechtsvorschlag. Daraufhin liessen die beiden Parteien die Sache ruhen.
Fiala habe eine weitere Rechtsgrundlage gefehlt, sagen «Grüni»-Vertraute. Sie betreibe sowieso aus Prinzip keine Parteikollegen, fügen andere bei.
Seither befindet man sich «not on speaking terms».
Dass das Verhältnis auf diese Weise ein Ende nimmt, ist unschön. Schliesslich kämpfte man früher gemeinsam für eine Anbindung an Europa und stellte die Harmonie sogar im Schweizer Fernsehen zur Schau. Politische Verdienste können alle drei zweifellos vorweisen.