Nach dem Parteiwechsel von Isabel Garcia (59) erhebt die Zürcher GLP weiterhin Anspruch auf deren Sitz im Kantonsrat. «Wir suchen in den nächsten Tagen mit Isabel Garcia das Gespräch und streben eine einvernehmliche Rückgabe des GLP-Sitzes an», kündigten die Co-Präsidenten Corina Gredig (35) und Nicola Forster (37) kurz nach dem Parteiübertritt an.
Jetzt sind über zwei Wochen vergangen – doch das Gespräch gab es noch nicht. «Wir haben ihr Terminvorschläge gemacht und mehrfach nachgehakt», sagt Forster. Ein Datum für das Gespräch stehe aber immer noch nicht fest.
FDP gibt sich gesprächsbereit
Die Gespräche werden nicht nur zwischen Garcia und der GLP geführt, auch die FDP wird dabei sein. «Im Hinblick auf künftige Wahlen muss die Bevölkerung Klarheit haben, ob die FDP den Wählerwillen respektiert und den Sitz zurückgibt», so Forster.
«Wir sind selbstverständlich gesprächsbereit», sagt der Zürcher FDP-Parteichef Hans-Jakob Boesch (43). Die FDP wisse erst seit Dienstag, dass die GLP ein Gespräch zwischen den Fraktionen oder den Parteien wünsche. «Nun geht es darum, einen passenden Termin zu finden.» Auch müsse die GLP noch mitteilen, worum sich ihrer Meinung nach das Gespräch drehen soll. Garcia verwies bei einer Anfrage auf Boesch und teilte mit, sie habe dessen Antwort nichts hinzuzufügen.
Chancen stehen schlecht
Die Chancen, dass die GLP den Sitz tatsächlich zurückbekommt, stehen schlecht. Niemand kann Garcia zwingen, das Amt wieder abzugeben. Sogar das Bundesgericht hat solche Parteiwechsel in einem Urteil gestützt – selbst wenn sie kurz nach den Wahlen vollzogen werden.
