Auf einen Blick
- Mitte-Kandidaten Ritter und Pfister treffen sich zum Hearing bei der Jungpartei
- Medien wurden kurzfristig ausgeladen, Hearing findet hinter verschlossenen Türen statt
- 110 angemeldete Mitglieder nehmen an der Diskussionsrunde teil
Nein, wahnsinnig nervös seien sie nicht, bekräftigen Markus Ritter (57) und Martin Pfister (61), als sie am Samstagnachmittag in Bern die heisse Phase des Wahlkampfes einleiten. Die junge Mitte hat die beiden Kandidaten für die Nachfolge von Viola Amherd (62) eingeladen, um sie zu befragen.
Noch hat die Fraktion die beiden nicht offiziell nominiert, dies dürfte erst in der kommenden Woche passieren. Doch bei der Jungpartei müssen Ritter und Pfister unter anderem Fragen zum Thema Klimaschutz, Altersvorsorge oder Mental Health beantworten. Der Saal ist voll, kurz vor Beginn werden zusätzliche Stühle hineingetragen.
Ritter und Pfister warten derweil auf ihren Einsatz. Während sich Ritter lachend mit den Jungpolitikern unterhält, sortiert Pfister seine Notizen. Fast scheu winkt er kurz ins Publikum. Erst als Marc Rüdisüli, der Präsident der jungen Mitte, die offizielle Begrüssung spricht, setzt sich Pfister neben Ritter.
Medien ausgeladen
Ursprünglich waren auch die Medien eingeladen, dem Schlagabtausch beizuwohnen. Doch nur wenige Stunden vor dem geplanten Termin informierte die Jungpartei, dass beide Kandidatenteams gewünscht hätten, das Hearing hinter verschlossenen Türen stattfinden zu lassen. Eine gemeinsame Diskussionsrunde wird es nach der Nominierung geben.
So dürfen die Medien erst wieder hinein, als der Applaus verklungen ist. Rasch mischt sich Pfister unter die jungen Leute, beantwortet Fragen und posiert gar für Fotos. Der Zuger Gesundheitsdirektor – im Bundesratswahlkampf gilt er als Aussenseiter – kommt bei den Jungpolitikern gut an. So habe er mit seiner Regierungserfahrung punkten können. Besonders beim Thema Mental Health, also psychischer Gesundheit, habe er auf die konkreten Projekte verweisen können, die er in seinem Kanton schon umgesetzt hat.
«Verstehen uns menschlich sehr gut»
Ritter habe derweil sein Fachwissen bei den nationalen Themen wie zum Beispiel der Energiepolitik einbringen können und auch «etwas aus dem Nähkästchen plaudern können». Die politischen Unterschiede seien klein gewesen und eher in den Details zu finden. Und auch klar abgesetzt habe sich niemand, hiess es mehrfach: «Beide sind wählbar» oder «Ich habe zwar meinen Favoriten – aber wenn es der andere wird, ist es auch gut.»
Am Ende sind beide Kandidaten zufrieden. «Ich habe mein Bestes gegeben», sagt Pfister. Markus Ritter betont derweil, dass sich er und Pfister gut ergänzt hätten. «Wir verstehen uns auch menschlich sehr gut.»