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Rascher Impfen als entscheidender Faktor in Pandemiebekämpfung
«Wir bekommen jeden Monat mehr Impfdosen»

Bundesrat Alain Berset sieht Impfungen und Massentests als Gamechanger. Geht es da nun endlich rascher voran? Die Corona-Experten des Bundes mahnen weiterhin zur Vorsicht und plädieren für schrittweise Lockerungen.
Publiziert: 09.03.2021 um 13:03 Uhr
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Aktualisiert: 09.03.2021 um 16:33 Uhr
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Der Corona-Aufstand gegen den Bundesrat ist gescheitert, doch Gesundheitsminister Alain Berset nährte in der Debatte Hoffnungen auf einen weiteren Öffnungsschritt.
Foto: keystone-sda.ch
Ruedi Studer

Der Corona-Putsch gegen den Bundesrat ist gescheitert. Trotz viel Kritik zeigte sich SP-Gesundheitsminister Alain Berset (48) in der Debatte auffällig zuvorkommend und lobte immer wieder die «sehr guten Fragen» – auch seitens der SVP.

Bei den Lockerungen müsse man aber weiterhin vorsichtig vorgehen, betonte er. Auch wenn man mit den Impfungen und den geplanten Testoffensive über Gamechanger verfüge. Er nährte die Hoffnung auf einen weiteren Öffnungsschritt per 22. März: «Es sieht aber im Moment nicht so schlecht aus, sodass wir den Eindruck haben, weitere Schritte machen zu können.»

Und was die Kritiker der Impfstrategie betrifft, machte er klar: «Wir haben mit den zwei wirksamsten Impfungen, die es auf dem Markt gibt, glaube ich eine sehr gute Impfbeschaffung gemacht!» Und der Bund habe weitere Impfungstoffe beschafft. Weitere dürften folgen, wie der SP-Magistrat durchblicken liess: «Wir bereiten uns jetzt auch schon auf den Winter 2021/2022 vor.»

Sind also schon bald weitere Lockerungen möglich? Und wie steht es um die Impf- und Teststrategie? Gibt es im März endlich den erhofften Schub?

Impfen als «absolut entscheidender Faktor»

Für Martin Ackernmann, Präsident der wissenschaftlichen Corona-Taskforce, ist bezüglich der Bewältigung der Corona-Pandemie klar: «Der absolut entscheidende Faktor ist, wie schnell wir impfen können», sagte er an der Medienkonferenz der Corona-Experten des Bundes. «Mit Massentests können wir die Pandemie besser managen. Mit den Impfungen können wir sie bekämpfen.» Mehr impfen lohne sich deshalb.

Und das soll schon bald passieren, denn im März erwartet der Bund «bis eine Million» neue Impfdosen, so Nora Kronig, Vizedirektorin des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Dann werden nämlich auch jene Dosen nachgeliefert, welche eigentlich im Februar erwartet wurden. Und auch danach geht es aufwärts: «Wir bekommen jeden Monat mehr Dosen, es gibt jeweils steigende Volumen.» Ob es auch schon einen neuen Deal mit Johnson & Johnson gibt, wollte Kronig nicht sagen.

Die Impfungen seien jedenfalls auf Kurs, da im zweiten Quartal massiv höhere Lieferungen erwartet werden. «Wir gehen davon aus, unsere Ziele zu erreichen», so Kronig. Bis im Sommer sollen also alle Impfwilligen geimpft sein. Von den bisher erhaltenen 1,3 Millionen Impfdosen sind bereits mehr als 950'000 Dosen verabreicht. Über 300'000 Personen sind schon doppelt geimpft.

Vorsichtig öffnen

Am Freitag will der Bundesrat seinen Lockerungs-Fahrplan per 22. März in die Vernehmlassung geben. Taskforce-Chef Ackermann mahnte, dass vorsichtig und schrittweise öffnen müsse. Das sei epidemiologisch wichtig.

«Ich denke aber auch an die Bevölkerung, für diese sind Jojo-Effekte und ein Hin und Her von Massnahmen eine grosse Belastung.» Welche Bereiche geöffnet würden, seien politische Entscheidungen. Dafür müsse man verschiedene Faktoren abwägen, so Ackermann. Zu den konkreten Schritten wollte er keine Stellung nehmen.

Die Corona-Situation ist weiterhin «unsicher», betonte auch Virginie Masserey vom BAG. So ist der Anteil der Virusmutationen mittlerweile auf 70 Prozent gestiegen – und steigt weiter.

Man darf also gespannt sein, was der Bundesrat am Freitag präsentiert

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