Die meisten wurden gestohlen
Von 101 Armeewaffen fehlt jede Spur

Über 100 Armeewaffen wurden 2023 als vermisst registriert. Die meisten wurden gestohlen. Wer als Armeeangehöriger seine Waffe verliert, muss mit Konsequenzen rechnen – mit Bussen, Geldstrafen oder gar Arrest.
Publiziert: 19.01.2024 um 08:54 Uhr
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Aktualisiert: 19.01.2024 um 09:16 Uhr
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Jedes Jahr werden Armeewaffen als vermisst gemeldet.
Foto: Keystone
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Ruedi StuderBundeshaus-Redaktor

Für die Armee ist es ein immer wiederkehrendes Übel: Jährlich werden Dutzende Sturmgewehre und Pistolen als vermisst registriert. Auch 2023 gingen 101 Armeewaffen verloren. Etwas mehr als im Vorjahr, als noch 96 Waffen verloren gingen.

In 88 Fällen handelte es sich um das Sturmgewehr 90, in 13 Fällen um die Pistole 75.

95 Waffen kamen durch Diebstahl abhanden. In den übrigen Fällen ist der Grund unbekannt. Seit 2009 hat die Armee 1233 Armeewaffen als vermisst registriert.

Die Waffenverluste sind gegenüber 2022 beinahe unverändert und liegen im Bereich der Schwankungen der Vorjahre, wie die Statistik zeigt. Allerdings lag die Zahl 2020 mit nur 70 verschwundenen Waffen deutlich tiefer. Grund dafür könnte die Corona-Pandemie gewesen sein, als viele Menschen zu Hause – etwa im Homeoffice – waren und so potenzielle Diebe abschreckten.

32 Waffen wieder gefunden

Vergangenes Jahr wurden immerhin 32 als vermisst registrierte Waffen wieder gefunden – 24 Sturmgewehre und acht Pistolen. Etwas mehr als im Jahr zuvor.

«Die meisten Waffen sind in den Wohnräumen jener Personen gefunden worden, die den Verlust gemeldet hatten – oder bei deren Nachmietern», schreibt die Armee dazu. «Einen weiteren Teil der Waffen hat die Polizei während Ermittlungen sichergestellt.»

Die meisten gefundenen Waffen werden durch die kantonalen Polizeikorps an die Logistikbasis der Armee retourniert, da diese meist von Bürgern bei der Polizei abgegeben oder bei Einsätzen der Polizei aufgefunden werden.

«Tätern» drohen Konsequenzen

Die Armee nimmt das Problem keineswegs auf die leichte Schulter und hat schon 2017 eine Präventionskampagne lanciert. Und den «Tätern» drohen je nach Fall Konsequenzen. In leichteren Fällen kommt man mit einer disziplinarischen Bestrafung durch die Truppe davon. In vielen Fällen gibt es eine Busse. Bei schwerem Verschulden droht aber eine Strafe von bis zu drei Jahren Freiheitsentzug.

Wurde die Waffe gestohlen, kommt man allenfalls ohne Bestrafung davon, sofern die Waffe regelkonform aufbewahrt wurde.

Die Armee sensibilisiert die Armeeangehörigen unter anderem mit einem entsprechenden Vermerk im Dienstbüchlein für den Umgang mit Waffen, um die Zahl der verlorenen Waffen zu verringern. Und: «Darüber hinaus sprechen die Truppenkommandanten während der Rekrutenschulen und Wiederholungskurse die Frage der Vermeidung von Waffenverlusten an.»

Wie ein Armeesprecher schon früher betonte: «Die Schweizer Armee setzt alles daran, Waffenverluste zu verhindern, weil jede vermisste Waffe eine zu viel ist.»

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