Bundespolizei ermittelt wegen solchen Hetz-Klebern
Wolfsfreunde geben Rösti zum Abschuss frei

Die umstrittene Wolfsjagd vom vergangenen Winter hat ein geschmackloses Nachspiel. Auf Klebern in Berns Strassen wird nun SVP-Bundesrat Albert Rösti seinerseits zum präventiven Abschuss freigegeben. Der will sich das nicht bieten lassen.
Publiziert: 21.03.2024 um 17:16 Uhr
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«Präventiv ershooten!!!» Auf solchen Klebern in Berns Strassen wird SVP-Bundesrat Albert Rösti zum präventiven Abschuss freigeben.
Foto: Screenshot Weltwoche
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Daniel BallmerRedaktor Politik

Albert Röstis (56) Angriffspläne auf den Wolf hatten im letzten Dezember heftige Kritik ausgelöst. Der Umweltminister wollte den landesweiten Bestand auf gerade noch zwölf Rudel ausdünnen. Der Entscheid polarisierte. Gegen einen Teil der Regulation wurde beim Bundesverwaltungsgericht Beschwerden eingereicht.

Andere Gegner mögen sich nicht an den Rechtsweg halten, sondern geben Rösti gleich selber zum präventiven Abschuss frei. Auf Klebern, die sich in Berns Strassen finden sollen, ist der SVP-Bundesrat mit einem roten Fadenkreuz mitten im Gesicht zu erkennen, dahinter ein fauchender Wolf. Das berichtet die «Weltwoche».

«Geschmacklose Aktion»

Über dem Bild steht die Aufforderung «Ölbert Rösti präventiv ershooten!!!» «Ölbert» ist ein Spitzname für Rösti gerade in links-grünen Kreisen, weil er vor seinem Bundesratsamt im Parlament für die Erd- und Mineralölindustrie lobbyierte. Unter dem Bild der Hashtag: «Love Wolves, hate SVP» (Liebe Wölfe, hasse die SVP).

In Röstis Umweltdepartement kommt das wenig überraschend nicht gut an. Und es lässt die Sache auch nicht einfach so auf sich beruhen: «Das Bundesamt für Polizei Fedpol ist informiert, Abklärungen sind im Gang», heisst es auf Anfrage. Eine Strafanzeige aber sei bisher nicht eingereicht worden. «Anders als offenbar den Urhebern der geschmacklosen Aktion, geht es dem Bundesrat um die Sachfragen, die politisch zu lösen sind.»

«Weltwoche»-Autor und alt SVP-Nationalrat Christoph Mörgeli (63) scheint das zu wenig zu sein. In seinem Artikel warnt er davor, solchen «Linksextremisten» mit «Mordfantasien» mit Nachsicht zu begegnen. Vielmehr ist es für ihn Zeit, dass nun der Staat eine Breitseite abfeuert gegen diese «Bande» – mit Staatsschutz, Nachrichtendienst des Bundes und Bundespolizei.

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