Darum gehts
- Schweizer Armee setzt Drohnen-Task-Force ein
- Ziel: Ab 2027 «notwendigen Kenntnisse, um bewaffnete Drohnen üeinsetzen zu können»
- 47 Millionen Franken Budget für Drohnen-Task-Force des Verteidigungsdepartements bereitgestellt
Fliegen bald schon Kampfdrohnen «Made in Switzerland» durch die Luft? Wie die «NZZ am Sonntag» berichtet, hat das Schweizer Verteidigungsdepartement eine «Task-Force Drohnen» einberufen. Die soll dafür sorgen, dass die Schweizer Armee einerseits den Umgang mit dem Waffensystem lernt. Andererseits sollen Schweizer Firmen die Drohnen herstellen. Die Task-Force verfügt dafür über ein Budget in der Höhe von 47 Millionen Franken.
«Wir wollen 2027 über die notwendigen Kenntnisse und Fähigkeiten verfügen, um in einer ausserordentlichen Lage bewaffnete Drohnen über grössere Distanzen einsetzen zu können», sagt Armasuisse-Vize und Chef der Drohnen-Task-Force, Thomas Rothacher gegenüber der «NZZ am Sonntag».
Fragezeichen bei Anzahl, Typen und Waffenplatz
Viele Fragen sind dabei noch offen, unter anderem, wie viele Angriffsdrohnen die Armee braucht und welche Typen gefragt sind. «Die Technik macht in kurzer Zeit gewaltige Sprünge. Was heute funktioniert, ist morgen schon veraltet», sagt Rothacher.
Aufklärungsdrohnen verwendet die Armee schon länger, bewaffnete Truppen wären ein Novum. Schon im kommenden Jahr könnten erste Tests von Abwürfen durchgeführt werden – allerdings noch ohne Sprengstoff. Dafür sucht die Armee nun einen geeigneten Waffenplatz, wie es in der «NZZ am Sonntag» heisst. Eine Möglichkeit könnte das Val Cristallina im Kanton Graubünden sein.
Fragezeichen gibt es auch noch bei der Industrie. Das strenge Kriegsmaterialgesetz der Schweiz ist für die Rüstungsindustrie ein Problem. Exportregeln für Waffen sind schwierig, im Ausland meidet man darum Schweizer Unternehmer. Doch Drohnen nur für die Schweiz zu produzieren, dürfte sich kaum lohnen.