Brisanter Vorschlag
Rösti will offenbar die A-Post abschaffen

Ist die A-Post schon bald Geschichte? Einen entsprechenden Antrag soll Albert Rösti schon am Mittwoch in den Bundesrat bringen. Auch der Pöstler soll nicht mehr täglich kommen.
Publiziert: 27.01.2024 um 12:23 Uhr
|
Aktualisiert: 19.02.2024 um 15:04 Uhr
1/5
Kommt die Pöstlerin künftig nur noch dreimal pro Woche?
Foto: Keystone

Wagt Albert Rösti den Tabubruch? Der Bundesrat wird am Mittwoch über ein Aussprachepapier brüten, wie die Grundversorgung mit der Post ab 2030 aussehen soll, berichtet CH Media. Rösti schlägt demnach vor, dass die zwei Zustellgeschwindigkeiten – die A- und die B-Post – abgeschafft wird. Gleichzeitig soll die Post nur noch an drei Tagen zugestellt werden müssen. Künftig könnten die Briefe also innerhalb von zwei Werktagen ankommen.

Heute muss die A-Post an allen fünf Wochentagen ausgetragen werden, die Post stellt sie freiwillig auch am Samstag zu. Wer eine A-Post-Marke auf das Couvert klebt, hat die Gewissheit, dass der Brief am nächsten Tag im Briefkasten des Empfängers landet. 

Starker Rückgang

Röstis Vorschlag ist nicht neu: Im Februar 2022 hat eine Expertenkommission um die einstige Aargauer Ständerätin Christine Egerszegi (75) diese Massnahmen vorgeschlagen – und stiess damals auf Gegenwind: Auf die A-Post zu verzichten, sei für sie keine Option, sagte Post-Chef Roberto Cirillo (52) damals.

Herr und Frau Schweizer verschicken aber deutlich weniger Briefe: In den vergangenen 20 Jahren ist die Briefmenge um einen Fünftel zurückgegangen. Allein im vergangenen Jahr waren es 5,6 Prozent weniger als 2022. 

Cirillo will selbst entscheiden

Den Rückgang spürt die Post auch finanziell und reagierte mit Porto-Erhöhungen und eigenen Vorschlägen. «Die Form der Dienstleistung muss mit der Zeit gehen», sagte Post-Chef Cirillo kürzlich im Blick-Interview. «Jeder soll unbedingt weiterhin Einzahlungen machen können. Aber muss das zwingend am Schalter sein?» Auch die 12.30-Uhr-Grenze für die Zustellung von Tageszeitungen sollte fallen. «Heute sind viele Leute über Mittag gar nicht mehr zu Hause. Es macht für sie keinen Unterschied, wann wir die Briefe und Zeitungen einwerfen.» A- und B-Post seien hingegen beliebt, sagte Cirillo im Interview. 

Der Post-Chef wünscht sich mehr Macht. «Mein Wunsch wäre, dass die Politik uns den Rahmen vorgibt, dass die Post aber selbst entscheiden kann, welche Dienstleistungen sie in diesem Rahmen anbietet.» (bro)


Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?