Die Werbekampagne für den neuen Kampfjet läuft auf Hochtouren. Zwar hat sich der Bundesrat bereits vergangenen Sommer für den Kauf von 36 F-35-Kampfjets entschieden. Doch weil die linken Parteien und Armee-Kritiker das Referendum gegen den Typenentscheid lanciert haben, ist die Mega-Beschaffung noch nicht in trockenen Tüchern.
F-35-Guetzli und ein Simulator
Wie nervös Verteidigungsministerin Viola Amherd (59) und auch Hersteller Lockheed Martin offensichtlich sind, zeigt sich in diesen Tagen. Kommende Woche präsentiert Luftwaffen-Chef Peter Merz (54) Medienschaffenden auf dem Flugplatz in Emmen LU den neuen Jet. Eine Woche zuvor hatte die Armee bereits nach Payerne VD geladen, wo man anlässlich des Besuchs des US-Luftwaffenchefs über die F-35 schwärmte.
Parallel dazu lud der US-Rüstungskonzern Lockheed Martin Journalistinnen und Journalisten sowie Sicherheitspolitikerinnen und -politiker vergangene Woche ein, die F-35 im Simulator zu testen. Der Zeitpunkt sei «purer Zufall», behauptet der F-35-Kampagnenchef von Lockheed Martin.
F-35-Pilotin präsentiert Vorzüge des Jets
In einem Bürogebäude in Bern, einen Steinwurf vom Bundeshaus entfernt, hat der Konzern seine vorübergehende PR-Zentrale eingerichtet. Während im hinteren Teil des Raums der Simulator aufgebaut ist, liegen auf dem Korpus vorne Guetzli in Kampfjet-Form und F-35-Käppi parat. Mittendrin: Kampfjet-Pilotin Monessa Balzhiser (40). Die Lockheed-Testpilotin, die einst für die US-Luftwaffe Kampfeinsätze flog, wurde in die Schweiz geholt, um die Vorzüge des gemäss Eigenwerbung «tödlichsten Kampfjets der Welt» anzupreisen.
Bomben werden auf dem kurzen Testflug im Simulator natürlich keine abgeworfen. Stattdessen präsentiert Balzhiser beim virtuellen Rundflug über die Wüste Nevadas die hochsensiblen Sensoren des Fliegers und zeigt, wie das System den Piloten vor einem Absturz bewahren kann.
Die Fähigkeiten des Tarnkappenjets der fünften Generation mögen tatsächlich bemerkenswert sein. Noch bemerkenswerter aber ist die PR-Sause, die der Flugzeugbauer betreibt.