Adela Smajic (30) ist ratlos. Am 22. Oktober sind eidgenössische Wahlen in der Schweiz. «Wählen ist so kompliziert», sagt die ehemalige Bachelorette. «Es hat so viele Namen und Informationen. Ich komme gar nicht hinterher. Bisher legte ich oft leer ein.»
Adela wagt mit Blick TV ein Experiment. Sie trifft Nationalrätinnen und Nationalräte von vier Parteien für ein Date – genau wie als «Bachelorette». Jeder Kandidat bekommt in der idyllischen Kulisse des Berner Rosengartens 15 Minuten Zeit, sich und seine Partei zu präsentieren.
SP, SVP, FDP und Mitte im Wettbewerb
Kandidatinnen und Kandidaten sind Diana Gutjahr (39) von der SVP, Marcel Dobler (43) von der FDP, Simon Stadler (35) von der Mitte und Tamara Funiciello (33) von der SP. Wer überzeugt mit Argumenten und gewinnt am Schluss Adelas Wahlzettel?
Funiciello versucht, mit dem Thema Armut zu überzeugen. «Gerade jetzt, wo alle Kosten wie Krankenkassen und Miete steigen», so die Bernerin. Funiciello sortiert mit Adela ein Sorgenbarometer – und setzt die Themen Armut, Löhne und Krankenkasse ganz oben. Das Wirtschaftswachstum zu stärken, findet sie hingegen nicht nötig. «Dem geht es gut, den platzieren wir weiter unten.»
«Leistung soll sich lohnen»
Beim nächsten Date kritisiert Diana Gutjahr die Arbeitsmoral. «Die Leute wollen einen guten Lohn, aber dafür müssen sie auch Einsatz leisten. Weniger arbeiten und mehr verdienen, das geht nicht auf.» Die Thurgauerin bildet in ihrem Betrieb zehn Lernende aus. «Die Berufsbildung liegt mir am Herzen», so die Unternehmerin.
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Auch Marcel Dobler von der FDP stellt die Wirtschaft ins Zentrum seines Dates: «Ich bin für Freiheit, Sicherheit und Wohlstand. Leistung soll sich lohnen», so der St. Galler Nationalrat. Er sieht Potenzial in der Digitalisierung. «Künstliche Intelligenz hilft im Fachkräftemangel. Diese Sachen zu verbieten, würgt die Innovation ab.»
Simon Stadler von der Mitte will ausgerechnet die Bachelorette mit der Heiratsstrafe ködern: «Wer verheiratet ist, wird benachteiligt bei den Steuern und kriegt eine tiefere AHV-Rente. Das ist ungerecht», so der Urner, der sich als Familienmensch bezeichnet.
Spitze Kommentare von den Konkurrenten
Während die Politiker den Wahlmuffel Adela überzeugen wollen, schauen die anderen drei Nationalräte aus der Ferne zu und sticheln gegen ihre Konkurrenten. So lädt Adela die SVP-Kandidatin Gutjahr zu einer Partie Boccia spielen ein, um ihr Fingerspitzengefühl zu testen. Was Dobler zu einer Spitze verführt: «Da hat Adela sich mit der SVP die richtige Partei ausgesucht für das Fingerspitzengefühl.»
Doch auch Dobler kriegt sein Fett weg. Als er im Gespräch mit Adela mit Schlagworten wie Freiheit, Wirtschaft und Leistung um sich wirft, fragt Funiciello, ob «der Marcel» das Parteibüchlein der FDP auswendig gelernt hat.
Auflösung am 20. September
Nach den vier Dates ist Adela begeistert. «Bei den Gesprächen habe ich gespürt, dass den Politikerinnen und Politikern die Schweiz am Herzen liegt. Die einen haben mich inhaltlich überzeugt, andere menschlich.» Und wen würde sie wählen? «Es ist schwer, mich für eine Partei zu entscheiden», sagt die Bachelorette. Doch sie wird es tun – die Auflösung folgt am 20. September.
Die sechsteilige Serie «Adela, bitte wähl mich» läuft ab Montag auf Blick TV. Die Auftaktfolge sowie die vier Parteigespräche sind bereits online. Das grosse Finale folgt am 20. September auf blick.ch.