Auf einen Blick
Wie weiter auf den Autobahnabschnitten, auf denen es immer wieder zu Stau kommt? Die Frage wurde dringender, nachdem die Schweizerinnen und Schweizer Ende November Nein zum Ausbau der Autobahnen sagten.
SVP-Nationalrat Christian Imark (43, SO) reichte in Bern einen Vorstoss ein. Sein Ziel: Der Bundesrat soll prüfen, wie Pannenstreifen mit weniger Bürokratie und dank einfacherer Verfahren als dritte Spur genutzt werden können. «Auf diese Weise können chronische Engpässe auf Schweizer Autobahnen effizienter und schneller beseitigt werden», hält er fest.
Jetzt hat der Bundesrat Stellung genommen. Er unterstützt Imarks Anliegen. Letzterer erhofft sich, dass Engpässe bald «mit wesentlich geringerem Aufwand, ohne grosse bauliche Massnahmen und nahezu ohne zusätzlichen Flächenverbrauch beseitigt werden können». Zudem könnten Verbände den Ausbau weniger stark blockieren.
An 17 Stellen laufen Abklärungen
Bereits auf acht Autobahnabschnitten wird heute der Pannenstreifen auch als Fahrspur genutzt, beispielsweise zwischen Winterthur-Ohringen und Oberwinterthur, zwischen Liestal und Augst oder auf zwei Abschnitten rund um den Berner Ostring. Kameras und Detektoren überwachen die Fahrbahnen. Je nach Verkehrsaufkommen darf dann der Pannenstreifen genutzt werden. Elektronische Anzeigen über der Fahrbahn geben an, wie viele Spuren für Autos und Lastwagen geöffnet sind. In der Regel ist die Geschwindigkeit tiefer.
Eine vereinfachte Planung könnte vor allem auf die projektierten Stellen Auswirkungen haben. Für vier Abschnitte wird die Umnutzung des Pannenstreifens geprüft, dreizehn weitere Projekte sind laut dem Bundesamt für Strassen (Astra) bereits in Planung.
Infrage kommen laut dem Bund nur Strecken, wo eine Übergangslösung «mit verhältnismässigem Aufwand» und für «mindestens 10–15 Jahre» realisierbar ist. Auf den Strecken sinkt in der Regel die Zahl der Unfälle, wegen der konstanteren Fahrweise und der tieferen Geschwindigkeit.