Tesla-Absturz in der Schweiz
E-Auto-Verkäufe schwächeln – jetzt soll der Staat helfen

Der Marktanteil von E-Autos bei Neuzulassungen in der Schweiz ist gesunken. Die Autobranche fordert finanzielle Anreize und weniger Regulierungen. Doch im Departement von Verkehrsminister Albert Rösti gibt man sich optimistisch.
Publiziert: 08:33 Uhr
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Aktualisiert: vor 43 Minuten
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Ladestationen mit Teslas: Der Verkaufsstart bei E-Autos im neuen Jahr war verhalten.
Foto: Keystone

Auf einen Blick

  • Tesla-Verkäufe in der Schweiz rückläufig, Elektroauto-Absatz stagniert
  • Autobranche fordert staatliche Anreize zur Förderung von Elektroautos
  • Marktanteil von E-Autos bei Neuzulassungen 2024 gesunken, statt wie erwartet gestiegen
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Sven AltermattCo-Ressortleiter Politik

Der Verkauf von Tesla-Fahrzeugen ist in der Schweiz deutlich zurückgegangen – im Januar wurden 27 Prozent weniger Autos verkauft als im Vorjahresmonat. Ein Grund dafür könnten die polarisierenden Auftritte des omnipräsenten Tesla-Chefs Elon Musk (53) sein.

Doch auch der Absatz anderer Elektroautos stagniert: Der Marktanteil von E-Autos bei Neuwagenzulassungen ist 2024 nicht wie vom Bund prognostiziert gestiegen, sondern gesunken. 

Die Autobranche schlägt deshalb Alarm: «Vom 50-Prozent-Marktanteil der Steckerfahrzeuge bei neuen Personenwagen, wie er unter der früheren Bundesrätin Simonetta Sommaruga als Ziel formuliert wurde, sind wir meilenweit entfernt», sagt Peter Grünenfelder (57), Präsident des Branchenverbandes Auto Schweiz, dem «Tages-Anzeiger».

Die Forderungen an die Politik

Die Branche stellt Forderungen an den Staat. Laut Grünenfelder braucht es nun «finanzielle Anreize, um den Verkauf von Elektroautos zu fördern». Im Fokus stehen fünf Massnahmen: 

  • Die vierprozentige Importsteuer für Autos soll für fünf Jahre ausgesetzt werden.
  • Für Firmen und Private soll es Steuererleichterungen geben, wenn sie Ladestationen einbauen.
  • Die Strompreise bei Ladestationen sollen stets ausgewiesen werden müssen, also so, wie es auch bei Treibstoffen an Tankstellen der Fall ist.
  • Es soll weniger Regulierungen geben; namentlich keine, die über EU-Vorgaben hinausgehen.
  • Die CO2-Verordnung soll entschärft werden, womit die Emissionsziele weniger streng ausfallen.

Röstis Departement ist optimistisch

Einige der Forderungen sind politisch umstritten, sie dürften noch zu reden geben. Die Warnrufe der Branche teilt der Bund nicht. Das Verkehrsdepartement von Bundesrat Albert Rösti (57, SVP) räumt gegenüber dem «Tages-Anzeiger» zwar ein, dass der angestrebte Anteil von 50 Prozent Steckerfahrzeugen bis Ende 2025 nicht erreicht werden kann.

Aber: Für das laufende Jahr geht der Bund von einem deutlichen Wachstum aus. Dies auch dank neuer Modelle und eben gerade den strengeren CO2-Zielen. Fachleute rechnen zudem mit Preissenkungen im zweiten Halbjahr.

Die Behörden von Verkehrsminister Rösti und die Autobranche lagen kürzlich im Clinch. Es ging um die CO2-Verordnung und rückwirkende Strafzahlungen für Händler, wie Blick-Recherchen zeigten.

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