Alle wollen Gjon's Tears (22): Nach seinem sensationellen dritten Platz am Eurovision Song Contest (ESC) in Rotterdam (Niederlande) kann sich der Musiker aus Broc FR kaum vor Anfragen und Fanpost retten. «Ich bin total überfordert», sagt er. «Organisieren war noch nie meine Stärke.»
Zur Unterstützung übernimmt seine beste Freundin, die angehende Pflegefachfrau Pauline Sengler (23), die Rolle seiner Assistentin, SRF unterstützt ihn bei den vielen Medienanfragen. «Ich muss auch meine Telefonnummer bald wechseln», so Gjon lachend. Einen Überblick, woher all die Anfragen kommen, hat der Musiker nicht. «Auch gezählt habe ich sie nicht. Es sind Hunderte.» Interviewtermine seien derweil vor Ort in Albanien, Frankreich und Spanien geplant, Dutzende weitere absolviert er telefonisch.
ESC-Gewinnerin schrieb ihm eine Nachricht
Überhäuft wird er auch von Fanpost. «Es schreiben mir viele Leute, darunter auch welche, die sich zehn Jahre nicht mehr gemeldet haben.» Besonders schön sei eine Nachricht von Marie Myriam (64), die den Eurovision Song Contest 1977 für Frankreich gewonnen hatte. «Da war ich baff, dass sie mir aus eigenen Stücken eine Nachricht schreibt. Eine schöne Bestätigung für meine Arbeit.»
Der Erfolg spiegelt sich auf Streaming-Plattformen wider. Sein ESC-Beitrag «Tout l'univers» wurde auf Spotify mittlerweile über eine Million Mal angehört, in den Global Viral Charts des Unternehmens rangiert er derzeit auf Rang 6, drei Plätze hinter dem italienischen Siegersong der italienischen Rockband Måneskin. In den weltweiten iTunes-Charts ist er aktuell auf dem 23. Platz, hierzulande sogar auf dem ersten. Auch in der Schweizer Hitparade sehe es gut aus für eine Top-Platzierung, teilt Andy Renggli mit, General Manager Schweiz bei GfK Entertainment.
Er kann kaum noch schlafen
Zeit zum Entspannen findet Gjon nach seinem ESC-Erfolg keine. «Ich wüsste nicht, wann und wie. Ich kann kaum noch schlafen, tausend Gedanken schwirren in meinem Kopf herum.» Trotzdem will er sich nicht beschweren, der ESC habe ihm schliesslich den schönsten Tag seines Lebens beschert. «Jetzt gilt es, darauf aufzubauen.»