Die Schweiz spielte bis zur letzten Sekunde um den Sieg mit: Gjon's Tears (22) holt im Finale vom Eurovision Song Contest (ESC) in Rotterdam (Niederlande) den dritten Platz. Mit seiner Ballade «Tout l'univers» berührte er über 180 Millionen Fernsehzuschauer und holte insgesamt acht Mal während der Vergabe der Jury-Punkte die legendären «12 Points».
«Heute gibts eine riesen Party. Schlummi, Schlummi Schlummi!», freut sich die Schweizer ESC-Hoffnung nach dem Finale. «Ich wollte eine Bestätigung für die Qualität meiner Arbeit erhalten. Mit dem dritten Platz und dem ersten Rang bei der professionellen Jury habe ich das geschafft. Das ist ein wunderschönes Gefühl.»
Erster Platz bei der Jury, dritter Platz insgesamt
«Es ist nicht alles perfekt gelaufen», meint er rückblickend. Es habe einige technische Schwierigkeiten gegeben. «Umso froher bin ich, dass es beim finalen Auftritt geklappt hat und dass ich zeigen konnte, was ich drauf habe.»
Schlussendlich sei gehe es beim ESC um Geschmacksache, meint Gjon's Tears: «Der Gewinner zu sein, heisst nicht, der beste zu sein. Es heisst, der beliebteste zu sein.» Sein Ziel sei es stets gewesen, unter die besten fünf zu kommen. Das habe er nun geschafft. «Ich hatte Angst, dass die Leute meinen Auftritt zu bizarr finden. Aber jetzt bin ich super stolz auf mich. Ich habe von so einem guten Resultat geträumt, aber es nicht erwartet.»
Bestes Resultat seit 1993
Mit seinem Lied triumphierte der Musiker aus Broc FR 2021 in der Abstimmung der professionellen Jury vor Frankreich und Malta. Kombiniert mit den Zuschauerstimmen holte er beim Endresultat damit das beste Schweizer Resultat seit 1993. Damals erreichte auch Annie Cotton (45) mit dem Lied «Moi, tout simplement» den dritten Rang.
Italiener holen ersten Sieg seit 1990
Grosser Sieger des Abends war die italienische Rock-Band Maneskin: Mit ihrem Lied «Zitti e buoni» gewannen sie das Zuschauervoting und überholten damit den Schweizer Gjon's Tears. Zuletzt gewann Italien den ESC im Jahr 1990, damals siegte Toto Cotugno (77) mit «Insieme 1992». Måneskin sorgten während der Punktevergabe für Aufsehen: Es schien, als würde der Sänger Damiano David (22) mitten im Green Rom Drogen konsumieren.
Bitter waren die Zuschauervotings für die Niederlande, Deutschland, Grossbritannien und Spanien. Die vier Länder holten in der Gunst des Publikums die gefürchteten «Zero Points», also überhaupt keine Punkte. Das Vereinigte Königreich bekam zusätzlich keine Punkte von der professionellen Jury, was sie zum ersten Land überhaupt macht, das seit der Einführung des neuen Wertungsmodus 2016 weder von den Zuschauer, noch von der Jury Punkte erhielt.
Luca Hänni landete 2019 auf dem vierten Rang
Die Erwartungen an den heutigen Abend waren für Gjon's Tears hoch: Wettbüros sahen ihn bis zuletzt unter den besten fünf Beiträgen der diesjährigen Ausgabe. Mit den Prognosen wollte sich der Sänger aber nicht beschäftigen: «Das zehrt nur an der Energie, die ich voll und ganz in meinen Auftritt investieren will.»
2019 hatte Luca Hänni mit seinem Beitrag «She Got Me» für einen Achtungserfolg der Schweiz gesorgt. Er landete damals auf dem vierten Platz. Nun hat Gjon's Tears sein Resultat sogar übertrumpft.
Gjon's Tears sollte 2020 schon für die Schweiz zum ESC
Mit dem ESC-Finale in Rotterdam geht für Gjon's Tears eine lange Reise zu Ende. Schon 2020 sollte er die Schweiz am grössten Musikwettbewerb der Welt vertreten, wegen der Corona-Pandemie wurde die damalige Ausgabe abgesagt. Das Schweizer Fernsehen nominierte ihn erneut für die nächste Ausgabe, ein neues Lied musste allerdings noch gefunden werden. Der Aufwand scheint sich gelohnt zu haben.
Der am 29. Juni 1998 im freiburgischen Broc geborene Gjon's Tears hat seinen Künstlernamen und gewissermassen auch seine Karriere seinem Grossvater zu verdanken. Diesen hatte der damals neunjährige Gjon Mujarremaj, wie Gjon's Tears mit bürgerlichem Namen heisst, zu Tränen gerührt - mit einer Darbietung des Songs «Can't Help Falling in Love» von Elvis Presley (1935-1977).
Bis zu diesem Zeitpunkt habe er gar nicht realisiert, mit welch einer Stimme er gesegnet sei, sagte Gjon's Tears in einem Fernsehporträt. Er hat davor zwar schon Klavier gespielt und seine grosse Leidenschaft war längst entdeckt, doch ab dem Zeitpunkt fokussierte er sich bewusst auf seine Stimme.
2011 meldete ihn sein Grossvater bei der Castingshow «Albania's Got Talent» an, wo der Knirps den dritten Platz belegte. In diesem Jahr habe er auch den ESC entdeckt, so Gjon's Tears im TV-Interview. «Für mich war das unglaublich, die Lichter und das Feuerwerk brachten mich zum Träumen.» Doch erst folgten weitere Etappen seiner Fernsehlaufbahn: In «Die grössten Schweizer Talente» erreichte er ein Jahr später das Halbfinale, was ihm 2019 auch bei der französischen Version von «The Voice» gelang.
Ursprünglich wollte Gjon's Tears, Sohn eines Kosovaren und einer Albanerin, beim albanischen ESC-Vorentscheid teilnehmen. Weil er dort keinen Platz mehr hatte, reichte er die emotional-wuchtige Ballade «Répondez-moi» für die Schweiz ein. Anstatt auf der grossen Live-Bühne trug der Freiburger den Song 2020 dann aber in einer ESC-Ersatzshow vor und rührte die zugeschalteten Zuschauerinnen und Zuschauer zu Tränen.
Gjon's Tears ist ausgebildeter Primarlehrer. Im Konservatorium hat er klassischen Gesang belegt und lernte Jodeln sowie indischen und chinesischen Gesang. Der Sänger tritt normalerweise mit seiner Band als Gjon?s Tears & The Weeping Willows auf. (SDA)
Der am 29. Juni 1998 im freiburgischen Broc geborene Gjon's Tears hat seinen Künstlernamen und gewissermassen auch seine Karriere seinem Grossvater zu verdanken. Diesen hatte der damals neunjährige Gjon Mujarremaj, wie Gjon's Tears mit bürgerlichem Namen heisst, zu Tränen gerührt - mit einer Darbietung des Songs «Can't Help Falling in Love» von Elvis Presley (1935-1977).
Bis zu diesem Zeitpunkt habe er gar nicht realisiert, mit welch einer Stimme er gesegnet sei, sagte Gjon's Tears in einem Fernsehporträt. Er hat davor zwar schon Klavier gespielt und seine grosse Leidenschaft war längst entdeckt, doch ab dem Zeitpunkt fokussierte er sich bewusst auf seine Stimme.
2011 meldete ihn sein Grossvater bei der Castingshow «Albania's Got Talent» an, wo der Knirps den dritten Platz belegte. In diesem Jahr habe er auch den ESC entdeckt, so Gjon's Tears im TV-Interview. «Für mich war das unglaublich, die Lichter und das Feuerwerk brachten mich zum Träumen.» Doch erst folgten weitere Etappen seiner Fernsehlaufbahn: In «Die grössten Schweizer Talente» erreichte er ein Jahr später das Halbfinale, was ihm 2019 auch bei der französischen Version von «The Voice» gelang.
Ursprünglich wollte Gjon's Tears, Sohn eines Kosovaren und einer Albanerin, beim albanischen ESC-Vorentscheid teilnehmen. Weil er dort keinen Platz mehr hatte, reichte er die emotional-wuchtige Ballade «Répondez-moi» für die Schweiz ein. Anstatt auf der grossen Live-Bühne trug der Freiburger den Song 2020 dann aber in einer ESC-Ersatzshow vor und rührte die zugeschalteten Zuschauerinnen und Zuschauer zu Tränen.
Gjon's Tears ist ausgebildeter Primarlehrer. Im Konservatorium hat er klassischen Gesang belegt und lernte Jodeln sowie indischen und chinesischen Gesang. Der Sänger tritt normalerweise mit seiner Band als Gjon?s Tears & The Weeping Willows auf. (SDA)