Wer ihn kennt oder ihm erstmals begegnet, wird von seinen leuchtenden Augen und seinem gewinnenden Lachen sofort eingenommen. Die letzten Tage hat beides bei «Der Name der Rose»-Darsteller Urs Althaus (66) geruht. Der Tod von Model-Ikone Tatjana Patitz (†56), die am 11. Januar an Brustkrebs starb, nahm ihn sehr mit, wie Blick berichtete.
Nicht nur, weil er sie kannte, sie als damaliger Option-Modelagent nach Zürich für ein Shooting holte. Sondern weil er weiss, durch welche Hölle sie ging, als sie von ihrer Krebserkrankung erfuhr. Auch der Urner erkrankte daran. «Auch wenn alle damit anders umgehen und von einem liebevollen Umfeld versorgt werden. Man geht durch ein grosses Tal der Einsamkeit und Unsicherheit. Ich hatte Panik, an Prostatakrebs zu sterben.»
Nichts wies bei Althaus auf Krebs hin
Seine Diagnose liegt vier Jahre zurück. Bemerkt hat es ein Kollege, der bei ihm am Computer seine Fitnesswerte überprüfte. «Ihm fiel ein komischer Wert auf, er empfahl mir, dies prüfen zu lassen, was ich zum Glück tat.» Doch erst beim zweiten Test wurden die im Anfangsstadium befindenden, bösartigen Zellen entdeckt, kurz darauf wurde er operiert, das war 2019. «Ich hatte kaum Zeit, mich darauf einzustellen. Ich hatte weder Schmerzen noch körperliche Auffälligkeiten, nichts, rein gar nichts wies darauf hin», so das einstige Topmodel, der als erster Schwarzer 1977 das Cover des Magazins «IQ» zierte.
Althaus hatte Glück. «Der Professor, der mich in Luzern operierte, entfernte siebzehn verschiedene Krebsherde. Für die Bestrahlung und Chemotherapie, war ich bereits angemeldet.» Dies habe er aber nie in Anspruch nehmen müssen.
Bei Dreharbeiten musste er Windeln tragen
Weshalb hat er so lange geschwiegen? «Ich musste dies erst verarbeiten. Als ich die Diagnose bekam, war ich mitten in Projekten, hatte viele Aufträge. Krebs ist noch heute etwas, wo man nicht weiss, ob man trotzdem gebucht wird oder der Job deshalb jemand anderes bekommt.» Urs Althaus wollte so normal wie möglich weiterleben, was für ihn teils grenzwertig war. Während den Dreharbeiten zu «Oktoberfest: Beer & Blood», wo er in vier von sechs Episoden den Häuptling Anaru spielt, «musste ich Windeln tragen». Vor zwei Jahren wurde die Mini-Serie mit dem Deutschen Fernsehpreis ausgezeichnet. Wie krank Althaus war, ahnte da niemand.
Am 11. Januar bekam er die Analyse seiner jährlichen Blutkontrolle. An dem Tag, als Tatjana Patitz starb. «Ich wollte noch posten, dass ich als krebsfrei gelte, als ich vom Tod meiner Model-Kollegin erfuhr, was mich heute noch traurig macht. Aber auch demütig und sehr dankbar, darf ich noch am Leben sein.»
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