Traurige Nachricht aus der Kunstwelt. Der grosse Schweizer Illustrator Ted Scapa (†92) ist tot, wie sein engstes Umfeld gegenüber Blick bestätigt. Scapa begeisterte während der 60er- und 70er-Jahre Generationen als Moderator der Kindersendung «Spielhaus» des Schweizer Fernsehens. Weit über die Landesgrenzen hinaus hat er sich einen Namen als zeitgenössischer Künstler gemacht. Sein Markenzeichen waren fröhliche, bunte Bilder.
Seinen letzten Geburtstag feierte er am 17. Januar im Rollstuhl, zusammen mit seiner Tochter Tessa Scapa (57) und Schauspiel-Legende Lilo Pulver (94) bei einer Zuger Kirschtorte. Wie sie lebte auch Scapa in der Altersresidenz Burgerspittel in Bern. Auch wenn er in seiner Bewegungsfreiheit eingeschränkt war, seinen Schalk hat der gebürtige Niederländer nie verloren, auch nicht seine Eitelkeit. Sein dichtes, schlohweisses Haar hat er stets akkurat nach hinten gekämmt, das Seidenfoulard elegant um den Hals gelegt.
Den Tod seiner Tochter hat er nie verkraftet
Während der Corona-Pandemie sei er am Virus erkrankt, «was ihn körperlich sehr mitgenommen und entsprechend geschwächt hat», sagte da seine Tochter Tessa gegenüber Blick. Und ergänzte: «Den Humor und die Freude an Farben und lustigen Formen hat mein Vater nie verloren, bei all den tragischen Schicksalsschlägen nicht.»
Der Mann, der das Bunte in seinem Leben liebte, sah in seinem Leben oft nur schwarz. 2005 verlor er seine Tochter Ghita (1963–2005) im Alter von 42 Jahren, die nach einer Zwillingsgeburt an den Folgen eines Aortarisses starb. Ihren Tod hat er nie verkraftet, wie auch den seiner grossen Liebe Meret (1930–2016) nicht, die Mutter seiner beiden Töchter.
Mit Jean Tinguely sprach er über Autos
Geblieben sind ihm die schönen Erinnerungen an seine beiden Liebsten und Wegbegleiter. Wie der grosse Schweizer Künstler Jean Tinguely (1925–1991), mit dem Scapa während Jahren jeden Sonntag Gipfeli ass und über Autos, Tinguelys Lieblingsthema, sprach. Oder Bernhard Luginbühl (1929–2011), von dem Scapa mehrere Skulpturen in seinem Schloss in Vallamand VD besass.
Scapas Antrieb war stets das Malen, das sein Lebenselixier war. Bis zuletzt war dies seine Welt, die ihn glücklich machte – und die ohne ihn um einiges farbloser wird.