Die Trauer klingt durch ihre Stimme. «Ich stehe total neben mir, kann es noch nicht fassen, dass Endo nicht mehr unter uns ist», sagt Sonja Schnider (51), die grosse Liebe von «Stiller Has»-Frontmann Endo Anaconda (†66), der am 1. Februar an den Folgen von Lungenkrebs starb.
Die Diagnose habe er erst vor einer Woche erhalten. «Alles ging sehr schnell. Endo musste kurzfristig ins Spital, wo er auch verstarb», erzählt sie mit stockender Stimme. Selbst habe sie am Mittwochmorgen von seinem Tod erfahren. «Aus Rücksicht auf seine drei Kinder möchte ich nicht mehr dazu sagen.» Auch punkto Beerdigung sei noch alles offen.
Ihre Liebe machten sie an der Blick-Jubiläumsfeier öffentlich
Sie und der Berner Mundartsänger, der mit seiner Band 2017 mit dem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet wurde, liebten sich bis zu seinem letzten Atemzug. Zehn Jahre lang waren die Werbefachfrau und Andreas Flückiger, wie Anaconda mit bürgerlichem Namen hiess, ein Paar. Öffentlich machten sie ihre Liebe erst im November 2019 am 60-Jahr-Jubiläum von Blick. Sie sei eher öffentlichkeitsscheu. Ausserdem: «Wir hatten beide anfangs noch je viel zu klären. Das haben wir inzwischen gemacht», sagte der «Aare»-Sänger damals.
Seinen letzten Bühnenauftritt hatte Endo Anaconda mit seiner Band am 8. Januar im «Alte Schlachthuus» in Laufen BL. Marisa Hänggi (54) vom verantwortlichen Kulturforum bleibt jener Samstag unvergessen. «Es war sein bester Auftritt überhaupt. Von der ersten Minute an hat er den bis auf den letzten Platz ausgebuchten Raum mit seiner Magie und Präsenz in den Bann gezogen.» Er sei etwa fünf Stunden vor dem Konzert für die Proben vor Ort gewesen. «Endo sah gut aus, nicht mehr so abgemagert wie vor Monaten, hatte eine gesunde Hautfarbe, brauchte keine zusätzlichen Pausen.»
Bei seinem letzten Konzert sei Endo Anaconda aufgestellt gewesen
Zudem sei Anaconda lustig und aufgestellt gewesen. «Immer zugänglich für alle, mit seiner raubeinigen, ruhigen und doch energiegeladenen Art.»
Vor und nach dem Konzert habe er Zigaretten geraucht, «er war einfach so, wie man ihn kannte. Niemand ahnte, dass er bald nicht mehr unter uns ist. Ich bin unendlich traurig und wünsche seinen Liebsten sehr viel Kraft».
Sonja Schnider schickt ihm ihr Liebesbekenntnis mit in die Ruhe, die sie ihm so sehr wünscht: «Du wirst immer mein Herzbueb bleiben.»