«Mit 55 Jahren habe ich noch einmal mit Heroin angefangen»
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Endo Anaconda:«Mit 55 Jahren habe ich noch einmal mit Heroin angefangen»

Stiller-Has-Sänger Endo Anaconda
«Mit 55 Jahren habe ich noch einmal mit Heroin angefangen»

Endo Anaconda lässt tief blicken: Der Musiker offenbart, im Alter von 55 Jahren in die Drogensucht gerutscht zu sein.
Publiziert: 29.02.2020 um 17:33 Uhr
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Aktualisiert: 01.03.2020 um 11:42 Uhr
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Wegen privater und gesundheitlicher Probleme griff er zu Heroin und Kokain.
Foto: Thomas Meier

Schon im jungen Alter nahm Stiller-Has-Sänger Endo Anaconda (64) Drogen, um aus der Realität zu fliehen. Jahrelang war er schliesslich clean, bis er im Alter von 55 Jahren wieder zu Heroin griff. «Ich war dann sieben Jahre drauf. Allerdings habe ich da nicht mehr gefixt, nur noch geschnupft», erzählt er dem «Magazin» des «Tages-Anzeigers».

Der Grund dafür sei eine verrückte und intensive Zeit gewesen: Beruflich befand er sich auf dem Höhepunkt seiner Karriere, privat hingegen hatte der Musiker zu kämpfen. «Ich ging durch eine Scheidung und hatte starke körperliche Schmerzen», erzählt er. Letztere waren auf sein Gewicht von 140 Kilo zurückzuführen.

Schmerzmittel sollten ihm eigentlich helfen, doch lösten sie in Endo Anaconda wieder das Bedürfnis nach Heroin aus. «So habe ich mit 55 noch einmal mit Heroin angefangen. Und gekokst gleich auch noch. Stereo – durch das eine Nasenloch das Koks, durchs andere das Heroin.»

«Drogen versprechen alles und halten nichts»

Auch wenn er wusste, dass ihm die Drogen nicht guttun, konnte er sich über Jahre hinweg nicht von ihnen lösen. «Dabei wusste ich: Drogen versprechen alles und halten nichts.»

Erst nachdem dem Sänger 2012 ein Tumor auf einer Nebenniere entfernt wurde, versuchte er, gegen seine Sucht anzukämpfen – ohne ärztliche Hilfe. Wochenlang weinte er damals zuhause. «Nicht wegen der körperlichen Schmerzen des kalten Entzugs, die waren nach einer Woche vorbei, aber die Depressionen, die Unfähigkeit, Glück zu empfinden, alles, was ich mit den Drogen betäubt hatte, brach jetzt wie ein Stausee aus seinem Damm», erinnert sich Endo Anaconda. Immer wieder sei er rückfällig geworden.

Plötzlicher Entzug

Den Entzug schaffte er schliesslich vor drei Jahren. Plötzlich habe es klick gemacht. Denn: «Ich wusste: Das ist meine letzte Chance, wenn ich am Leben bleiben will.»

Mit dem Drogenverzicht stieg jedoch sein Verlangen nach Alkohol. «Als ich mit den Drogen aufhörte, trank ich pro Tag eine Flasche Whisky», blickt er zurück. In dieser Zeit gab es keinen Tag ohne Suizidgedanken. Heute lebt er jedoch abstinent. Anaconda bezeichnet sich selbst als trockenen Alkoholiker. Wenn es ihm heute schlecht gehe, hocke er das einfach aus. (bnr)

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