Er gehört zu den ganz grossen Namen der Schweizer Musikszene: Endo Anaconda (†66). In der Nacht auf Mittwoch ist der Mundart-Sänger verstorben, wie die Tamedia-Zeitungen unter Berufung auf verschiedene Quellen aus seinem Umfeld berichtet. Die Todesursache ist nicht bekannt. Andreas Flückiger, wie der Musiker gebürtig heisst, hinterlässt drei Kinder.
Bekannt wurde Endo Anaconda als charismatischer Frontmann der Mundartband Stiller Has, die er 1989 gemeinsam mit Balts Nill (68) gründete. Die Band prägte die Schweizer Musikszene über Jahrzehnte hinweg mit – allen voran der Berner mit seiner voluminösen, rauen Bluesstimme. Momentan befand sich Stiller Has auf Abschiedstournee und der nächste Auftritt wäre für den 5. Februar in Saanen (BE) vorgesehen gewesen. Dort hätten auch die Songs von Anacondas letzten Album «Pfadfinder» gespielt werden sollen.
Endo Anaconda wurde 1955 als Sohn einer Österreicherin und eines Schweizer Polizisten in Burgdorf BE geboren. Als er fünf Jahre alt war, verunglückt sein Vater tödlich. Mit zwölf Jahren besuchte er ein Internat in Klagenfurt (Österreich) wieder. Dorthin wanderte die Familie schliesslich aus. Nach einer Lehre als Serigraf in Wien liess sich der Nicht-Student dort von den Nachwehen des studentischen Protests erfassen.
Anfang der Achziger kam Endo wieder zurück in die Schweiz und arbeitete zwei Jahre lang im Shoppyland Schönbühl als Staplerfahrer. 1985 ist er Sänger der Band «die Alpinisten» und veröffentlichte im gleichen Jahr die Platte «Fata Morgana». 1989 gründere er die Stiller Has – damals noch als Duo. Abseits der Musik machte er sich einen Namen als Kolumnenschreiber.
Endo Anaconda wurde 1955 als Sohn einer Österreicherin und eines Schweizer Polizisten in Burgdorf BE geboren. Als er fünf Jahre alt war, verunglückt sein Vater tödlich. Mit zwölf Jahren besuchte er ein Internat in Klagenfurt (Österreich) wieder. Dorthin wanderte die Familie schliesslich aus. Nach einer Lehre als Serigraf in Wien liess sich der Nicht-Student dort von den Nachwehen des studentischen Protests erfassen.
Anfang der Achziger kam Endo wieder zurück in die Schweiz und arbeitete zwei Jahre lang im Shoppyland Schönbühl als Staplerfahrer. 1985 ist er Sänger der Band «die Alpinisten» und veröffentlichte im gleichen Jahr die Platte «Fata Morgana». 1989 gründere er die Stiller Has – damals noch als Duo. Abseits der Musik machte er sich einen Namen als Kolumnenschreiber.
«Hatten sehr viel Glück»
Im Blick-Interview meinte er 2020 rückblickend auf seine Karriere: «Wir hatten sehr viel Glück und haben das Maximum herausgeholt. Und wir ernteten Erfolg, weil wir 365 Tage im Jahr verfügbar waren. Manche schauen es als Kunstform an, stets gleich zu tönen. Doch ich möchte mich wieder und wieder neu erfinden.»
Mit diesen Geschichten machte er zuletzt Schlagzeilen
Das Bundesamt für Kultur (BAK), das ihn 2017 mit einem Schweizer Musikpreis ausgezeichnet hatte, würdigte ihn am Mittwoch, sein Songpersonal vom Moudi (Kater) bis zum Hündeler (Hundebesitzer) Hunkeler sei «Schweizer Kulturgut». «Mit Stiller Has hat der Poet Endo Anaconda ein einzigartiges Universum aus bissigem Wort und melancholischem Ton geschaffen», so das BAK.
Alain Berset nimmt Abschied
Auch Bundesrat Alain Berset (49) bedauert auf Facebook, dass die Schweiz mit Endo Anaconda «einen Musiker und Poeten der besonderen Art» verliere. «Seine gewaltige Bluesstimme hat uns oft ‹der Aare naa, dere schöne, schöne, schöne grüene Aare naa› begleitet», so Berset. (bnr/sda)