Alles dreht sich nur um ihn. Blitzlichtgewitter, Handykameras, Fanrufe. Die gefallene Tennis-Legende Boris Becker (55) wurde Sonntagnacht an der Berlinale gefeiert wie ein Held, was er sichtlich genoss. Keiner der an den internationalen Filmfestspielen anwesenden Hollywoodstars, wie Kristen Stewart (32), Matt Damon (52) oder Sean Penn (62), bekamen so viel Aufmerksamkeit wie er.
Becker, der in Begleitung seiner Lebensgefährtin Lilian de Carvalho Monteiro (33) und seines ältesten Sohns Noah (29) kam, stellte die Doku über ihn «Boom! Boom! The World vs. Boris Becker» («Die Welt gegen Boris Becker») vor, die ab Ende April bei Apple TV+ zu sehen sein wird.
Die Zeit im Knast hätte ihn klüger und demütiger gemacht
Nicht nur sein Sieg als jüngster Wimbledon-Sieger aller Zeiten wird darin gewürdigt, auch seine 231 Tage Gefängnis wegen Insolvenzstraftaten. Immer wieder betonte Becker, die Zeit im Knast hätte ihn «ein bisschen klüger und ein bisschen demütiger gemacht».
Wirklich? Trotz Schulden geniesst er wieder ein Luxusleben. Mit Lebenspartnerin und seinem Sohn Amadeus (13) hat er im österreichischen Nobelskiort Kitzbühel ein paar Tage verbracht. Genossen wurde im 5-Sterne-Wellnesshotel «Stanglwirt», wo eine Suite 1200 Franken pro Nacht kostet. Gemäss «Bild»-Informationen habe Becker die Rechnung selbst bezahlt. Und die Zeit mit seinem Jüngsten genossen. «Eine Vater-Sohn-Bindung geht über alle Grenzen hinaus», schreibt er unter ein Foto.
Insolvenzverwalter und Gläubiger sind verärgert
Auch in Berlin verzichtet der einstige Tennis-Star nicht auf Luxus, im Gegenteil. Genächtigt wurde im «Hotel de Rome», eine Suite kostet da gute 1300 Franken, vor dem Hoteleingang wartet bereits die Limousine.
Am Sonntag sagte Becker noch: «Ich bin bescheidener geworden.» Eine Aussage, bei der sich die meisten fragen, wie er das meint, sein Handeln spricht eine andere Sprache. Eine, die sein britischer Insolvenzverwalter Mark Ford im Interview mit der «Bild» stark kritisiert. «Es geht um erhebliche Beträge in Millionenhöhe. Es ging immer um Millionensummen. Nur ein kleiner Teil davon wurde bisher zurückgezahlt», sagt er und ergänzt: «Wenn er einen Neuanfang will, muss er erst einmal die Forderungen von seinen Gläubigern erfüllen.» Derzeit würde es an der Zusammenarbeit mit ihm mangeln. Beckers Anwalt Oliver Moser dementierte Schulden in Millionenhöhe, spricht von einer Restforderung von «lediglich» rund 450'000 Franken.
Auch weitere Gläubiger schauen sauer auf das Luxusleben von Boris Becker. Wie, wann und in welcher Form, sein «bescheideneres Leben», das er gemäss eigenen Aussagen führen möchte, Fuss fassen wird, bleibt abzuwarten. Seine Noch-Ehefrau Sharlely Becker (46) zweifelt an einer Änderung seines Verhaltens. Am Samstag sagte sie in der deutschen Boulevardzeitung: «Das Gefängnis hat keinen besseren Menschen aus Boris gemacht.»