Es war ein Skandal, der bis über die deutschen Landesgrenzen hinaus hohe Wellen schlug: 2021 erhob Gil Ofarim (41) in einem Instagram-Video schwere Antisemitismus-Vorwürfe. Angeblich soll ihn ein Leipziger Hotelmitarbeiter aufgefordert haben, seine Davidstern-Kette abzunehmen, damit er einchecken könne. Zwei Jahre lang hielt der gefallene Musikstar an der Geschichte fest, bis er im November 2023 überraschend ein Geständnis ablegte: Alles war gelogen! In der Folge verurteilte ihn das Leipziger Landgericht zu einer Geldstrafe von 10'000 Euro – eine Hälfte geht an die jüdische Gemeinde, die andere an den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz.
Bis zum 28. Mai 2024 wäre die Zahlung fällig gewesen – doch vom Geld fehlt noch immer jede Spur. Jetzt hat Gil Ofarim eine Verlängerung der Frist erwirken können.
Drei Monate Zahlungsaufschub
Wie die deutsche Zeitung «Bild» berichtet, haben Ofarims Anwälte, Alexander Stevens und Philipp Müller, einen Zahlungsaufschub beantragt. «Ich bestätige, dass auf Antrag durch die Verteidiger des Herrn Ofarim die Frist zur Leistung der Geldauflage um drei Monate verlängert wurde», so Gerichtssprecherin Katrin Seidel über den Vorgang. Grundlage dafür sei Paragraf 153a der deutschen Strafprozessordnung, der einmalig eine Verlängerung um drei Monate vorsieht.
Damit hat Ofarim neu bis zum 28. August 2024 Zeit, die 10'000 Euro zu überweisen. Ein zweites Mal wird ein Aufschub nicht möglich sein. Wenn Gil Ofarim die Zahlung immer noch nicht getätigt haben sollte, wird der Prozess um ihn neu aufgerollt – in diesem Fall ist von Freispruch bis zu fünf Jahren Haft alles möglich. Die genauen Gründe für den Aufschub sind nicht bekannt.