«An Dreistigkeit nicht zu überbieten»
Oliver Pocher ist schwer enttäuscht von Gil Ofarim

Zahlreiche Prominente haben sich nach dem Lügengeständnis von Gil Ofarim am Dienstag öffentlich zu dem Fall geäussert, darunter Oliver Pocher und Susan Sideropoulos.
Publiziert: 29.11.2023 um 12:52 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2023 um 18:35 Uhr
Foto: imago/Christian Grube

Das Lügengeständnis von Gil Ofarim (41) am vergangenen Dienstag im Landgericht Leipzig sorgt für viel Wirbel. Nach einem mehrwöchigen Prozess hat der Sänger zugegeben, sich die Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter in Leipzig nur ausgedacht zu haben. Die ersten Promi-Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten.

Oliver Pocher: «An Dreistigkeit nicht zu überbieten»

Foto: DUKAS

Comedian Oliver Pocher (45) reagierte in einem neuen Instagram-Video auf die überraschende Wende im Fall Ofarim. «Wie schade, gerade heutzutage wo Antisemitismus so ein Riesenproblem ist», sagt Pocher. Aus der Sicht des Komikers sei Ofarims Aktion «an Dreistigkeit nicht zu überbieten» gewesen. Dass der Sänger nach der Veröffentlichung seines Instagram-Videos im Oktober 2021 einen TV-Auftritt nach dem anderen absolviert hat, sei «eine PR-Tour Sondergleichen» gewesen. Pocher habe von Anfang an Zweifel gehabt. Direkt an Ofarim gerichtet sagt er: «Ich kenne dich, du findest dich schon ein bisschen geiler als die meisten anderen.»

Julian F. M. Stoeckel: «Gil hat damit gesellschaftlichen Schaden angerichtet»

Foto: IMAGO/APress

Auch Julian F. M. Stoeckel (36), der Ofarim damals in Schutz genommen hatte, zeigt sich enttäuscht. «Es geht ja nicht nur darum, dass er gelogen hat, das hat ja ganz andere Kreise gezogen», sagt der Reality-Star im RTL-Interview. «Das verunglimpft ja alle Opfer, die unter Homophobie und Antisemitismus leiden. Ofarim habe damit «gesellschaftlichen Schaden» angerichtet. Er ist sich sicher, dass dem Sänger nun eine schwierige Zeit bevorstehe.

Susan Sideropoulos: «Unglaublich traurig und beschämend»

Foto: Getty Images

Schauspielerin und Autorin Susan Sideropoulos (43), die selbst Jüdin ist, hat sich in der «Bild»-Zeitung zu Wort gemeldet. Wie die meisten habe auch sie damals Ofarim die Geschichte abgekauft. Für den ehemaligen «GZSZ»-Star sei es so weit weg, dass man in so einer Situation lügt: «Es ist unglaublich traurig und beschämend, dass es Menschen gibt, die grosse Missstände und Leidthemen – wie Antisemitismus, Rassismus und Unterdrückung in jeglicher Form – ausnutzen, um sich einen Vorteil zu verschaffen.»

Alessandra Meyer-Wölden: «So enttäuschend»

Foto: IMAGO/Eventpress

Oliver Pochers Ex-Frau Alessandra Meyer-Wölden (40) habe Ofarims Vorwürfe ebenfalls für bare Münze genommen: «Wenn jemand sagt, er wurde antisemitisch beleidigt, muss ich das ernst nehmen und ihm beiseite stehen. Genau deswegen ist es ja so enttäuschend. Ich kenne Gil schon länger und bin menschlich enttäuscht von ihm», erklärt sie der «Bild»-Zeitung. Ihr tue es vor allem für die Hotelangestellten leid, «denen hier Böses angedichtet wurde».

Auch Politiker äussern sich nach Ofarims Geständnis

Foto: DUKAS

Der Leipziger Bundestagsabgeordnete Holger Mann (44, SPD) teilte via X mit, dass er sich für das Hotel Westin und seine Mitarbeiter freue, «dass die Vorwürfe des Antisemitismus aus der Welt sind».

Der Zentralrat der Juden in Deutschland schrieb auf X: «Damit hat Gil Ofarim all denen, die tatsächlich von Antisemitismus betroffen sind, grossen Schaden zugefügt. Neben der Öffentlichkeit hat er auch die jüdische Gemeinschaft belogen.»

10'000 Euro Strafe und gelöschter Instagram-Account

Foto: IMAGO/Christian Grube

Der wegen Verleumdung angeklagte Sänger legte am Dienstag ein Geständnis ab: «Die Vorwürfe treffen zu.» Er entschuldigte sich bei dem Hotelmitarbeiter, der die Entschuldigung vor Gericht annahm. Das Video, das Ofarim im Oktober 2021 veröffentlicht hatte, habe er gelöscht – und mit ihm auch seinen gesamten Instagram-Account.

Nach seinem Geständnis hat das Landgericht Leipzig das Verfahren eingestellt, gegen eine Geldbusse von 10.000 Euro. Gil Ofarim hat zugestimmt, dass er je 5.000 Euro an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und noch an einen weiteren Verein zahlt. (Spot on)

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