Vermeintlicher Antisemitismus?
Prozess gegen Gil Ofarim wegen Verleumdung hat begonnen

Der Prozess gegen Musiker Gil Ofarim ist am Dienstag vor dem Landgericht Leipzig gestartet. Die Anklage der Staatsanwaltschaft wegen des Vorwurfs der Verleumdung ist verlesen worden.
Publiziert: 07.11.2023 um 19:08 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2023 um 12:41 Uhr
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Gil Ofarim soll Anfang Oktober im Leipziger Luxushotel Westin aufgrund seines Davidsterns diskriminiert worden sein.
Foto: imago
Wende im Fall Ofarim

Nach einem Geständnis des wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagten 41-Jährigen am 28. November 2023 hat das Landgericht Leipzig am Dienstag das Verfahren vorläufig eingestellt. Ofarim gestand, die Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter erfunden zu haben. Die Einstellung erfolgte nach einer Verständigung der Prozessbeteiligten. Sie ist mit einer Geldauflage in Höhe von 10'000 Euro verbunden, die Ofarim an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen soll. Wenn das Geld innerhalb eines halben Jahres dort eingeht, ist das Verfahren endgültig eingestellt.

Nach einem Geständnis des wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagten 41-Jährigen am 28. November 2023 hat das Landgericht Leipzig am Dienstag das Verfahren vorläufig eingestellt. Ofarim gestand, die Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter erfunden zu haben. Die Einstellung erfolgte nach einer Verständigung der Prozessbeteiligten. Sie ist mit einer Geldauflage in Höhe von 10'000 Euro verbunden, die Ofarim an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen soll. Wenn das Geld innerhalb eines halben Jahres dort eingeht, ist das Verfahren endgültig eingestellt.

Der Prozess gegen Musiker Gil Ofarim (41) hat wie geplant am Dienstagmorgen im Landgericht Leipzig begonnen. Der Münchner ist wegen Verleumdung angeklagt. Die Anklageschrift wurde von der Staatsanwaltschaft verlesen.

Das Verfahren dreht sich um die Vorkommnisse am Abend des 5. Oktober 2021 im Leipziger Hotel «The Westin». Die Staatsanwaltschaft wirft Ofarim vor, im Rahmen eines Videos als auch gegenüber der Polizei wahrheitswidrig behauptet zu haben, ein Mitarbeiter des Hotels habe ihn aufgefordert «seinen Stern wegzupacken», erst dann könne er einchecken. Die Ankläger gehen jedoch davon aus, dass Ofarim die antisemitischen Beleidigungen gegen ihn nur erfunden habe. Nach umfangreichen Ermittlungen wurde das Verfahren gegen den entlassenen Hotelmitarbeiter eingestellt.

Gil Ofarim beharrt auf seiner Darstellung

Im März 2022 war Anklage gegen Ofarim erhoben worden. «Die Staatsanwaltschaft ist der Auffassung, dass die Aussagen, die Gil Ofarim in seinem Video veröffentlicht hat, unzutreffend und aufgrund ihres Inhalts ehrenrührig sind», zitiert die «NZZ» Oberstaatsanwalt Ricardo Schulz.

Gil Ofarim hatte indes am Wochenende seine Aussage über den Hotelmitarbeiter in der «Welt am Sonntag» wiederholt.

Weiter meldet die «NZZ», dass der Hotelmitarbeiter als Nebenkläger im Prozess auftreten wird. Er verlangt Schadenersatz.

Für die Verhandlung hat das Gericht zehn Tage bis zum 7. Dezember angesetzt. Bei einer Verurteilung droht dem Musiker eine Geldstrafe bis hin zu zwei Jahren Gefängnis. (SpotOn)

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