«Ich würde es wieder tun»
Gil Ofarim muss wegen Verleumdung vor Gericht

Am Dienstag soll endlich ein Schlusspunkt gesetzt werden: Rockstar Gil Ofarim muss sich wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung vor dem Landesgericht Leipzig verantworten, nachdem er einem Hotel-Mitarbeiter vorgeworfen hat, ihn antisemitisch beleidigt zu haben.
Publiziert: 06.11.2023 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 29.11.2023 um 12:39 Uhr
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Der Rock-Star Gil Ofarim muss sich am kommenden Dienstag vor dem Landesgericht Leipzig wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung verantworten.
Foto: imago images/Lumma Foto
Wende im Fall Ofarim

Nach einem Geständnis des wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagten 41-Jährigen am 28. November 2023 hat das Landgericht Leipzig am Dienstag das Verfahren vorläufig eingestellt. Ofarim gestand, die Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter erfunden zu haben. Die Einstellung erfolgte nach einer Verständigung der Prozessbeteiligten. Sie ist mit einer Geldauflage in Höhe von 10'000 Euro verbunden, die Ofarim an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen soll. Wenn das Geld innerhalb eines halben Jahres dort eingeht, ist das Verfahren endgültig eingestellt.

Nach einem Geständnis des wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagten 41-Jährigen am 28. November 2023 hat das Landgericht Leipzig am Dienstag das Verfahren vorläufig eingestellt. Ofarim gestand, die Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter erfunden zu haben. Die Einstellung erfolgte nach einer Verständigung der Prozessbeteiligten. Sie ist mit einer Geldauflage in Höhe von 10'000 Euro verbunden, die Ofarim an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen soll. Wenn das Geld innerhalb eines halben Jahres dort eingeht, ist das Verfahren endgültig eingestellt.

Er hält weiterhin an seiner Erzählung fest: Der deutsche Rockmusiker Gil Ofarim steht am kommenden Dienstag vor dem Landesgericht Leipzig, angeklagt wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung. Trotzdem beharrt er auf seiner Darstellung, er sei im Hotel «The Westin» aufgrund seiner Davidstern-Kette diffamiert worden. Der Davidstern hat eine religiöse Bedeutung und steht heutzutage vor allem als Symbol für das israelische Volk und das Judentum.

Am 5. Oktober 2021 veröffentlichte der «It's Your Love»-Sänger auf seinem Instagram-Account ein Video, in dem er einen Mitarbeiter des «The Westin»-Hotels beschuldigte, ihn aufgrund seiner Davidstern-Kette antisemitisch beleidigt zu haben. Angeblich wurde er aufgefordert, die Kette wegzupacken, um einchecken zu können. Auf den Bildern der Überwachungskamera des Hotels ist jedoch keine Davidstern-Kette zu erkennen, und auch der Hotelmitarbeiter konnte keine Kette um seinen Hals wahrnehmen. Aufgrund dieser Umstände wurde das Ermittlungsverfahren gegen den Mitarbeiter eingestellt.

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Hat Ofarim den Vorfall frei erfunden?

«Die Behauptung, er sei nicht zu sehen gewesen, kann ich nicht nachvollziehen», sagt Ofarim gegenüber «Bild». Er betont auch, dass er in dem Video nichts weggelassen oder übertrieben habe. Alles, was er gesagt habe, entspreche genau dem, was auch tatsächlich vorgefallen sei.

Obwohl die Vorwürfe gegen ihn schwer wiegen, ist Gil Ofarim erleichtert, dass die Justiz dem Ganzen bald ein Ende setzen wird. Die Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Musiker die Geschichte vor zwei Jahren erfunden hat, weil er sich aufgrund der langen Wartezeit am Check-in und des Vorrangs anderer Gäste geärgert hatte.

Wie Hotelmitarbeiter gegenüber «Bild» erklären, habe der Rezeptionist drei Gäste vorgelassen, weshalb Ofarim wütend geworden sei. Daraufhin sei es dann zu einem Wortgefecht gekommen und Ofarim sei gebeten worden, das Hotel zu verlassen.

«Ich würde es wieder tun»

Der Rockstar mit israelischen Wurzeln würde heute aber alles wieder genauso machen, wie vor zwei Jahren, gibt er im Interview zu. «Ich habe nicht im Ansatz damit gerechnet, was dieses Video auslösen würde.» Es sei noch immer in seinem Instagram-Profil. «Und ich würde es wieder tun», so der Musiker. Für ihn sei es ein Spruch zu viel gewesen, der ihn dazu veranlasst habe, dieses Video aufzunehmen und zu veröffentlichen. «Ich habe ja auch eine Nacht darüber geschlafen, bevor ich es am nächsten Tag gepostet habe», erklärt Gil Ofarim. 

Für Ofarim ergeben die Vorwürfe gegen ihn keinen Sinn: «Ich habe überhaupt kein Motiv für eine falsche Anschuldigung gehabt.» Weiter habe er zu dieser Zeit auch nichts vermarktet und keine PR benötigt. (knh)

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