Nach einem Geständnis des wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagten 41-Jährigen am 28. November 2023 hat das Landgericht Leipzig am Dienstag das Verfahren vorläufig eingestellt. Ofarim gestand, die Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter erfunden zu haben. Die Einstellung erfolgte nach einer Verständigung der Prozessbeteiligten. Sie ist mit einer Geldauflage in Höhe von 10'000 Euro verbunden, die Ofarim an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen soll. Wenn das Geld innerhalb eines halben Jahres dort eingeht, ist das Verfahren endgültig eingestellt.
Nach einem Geständnis des wegen falscher Verdächtigung und Verleumdung angeklagten 41-Jährigen am 28. November 2023 hat das Landgericht Leipzig am Dienstag das Verfahren vorläufig eingestellt. Ofarim gestand, die Antisemitismusvorwürfe gegen einen Hotelmitarbeiter erfunden zu haben. Die Einstellung erfolgte nach einer Verständigung der Prozessbeteiligten. Sie ist mit einer Geldauflage in Höhe von 10'000 Euro verbunden, die Ofarim an die Jüdische Gemeinde zu Leipzig und den Trägerverein des Hauses der Wannseekonferenz zahlen soll. Wenn das Geld innerhalb eines halben Jahres dort eingeht, ist das Verfahren endgültig eingestellt.
Es steht Aussage gegen Aussage: Während der deutsche Musiker Gil Ofarim (39) schwere Antisemitismus-Vorwürfe gegen einen Mitarbeiter des Leipziger Luxushotels «The Westin» erhebt, zeigt dieser den Sänger wegen Verleumdung an.
«Der Angestellte schildert den Vorfall deutlich abweichend von den Einlassungen des Musikers», sagt Olaf Hoppe, Sprecher der Polizei Leipzig zum deutschen «Spiegel». Worin genau sich die Erzählungen unterscheiden, verriet der Polizeisprecher aber nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen.
Ofarim habe sich die Sache mit dem Davidstern nicht ausgedacht
Ofarim stellte am Montagabend ein Video auf Instagram, das ihn aufgebracht und den Tränen Nahe vor dem Leipziger Hotel zeigt. Er erklärte darin, dass ihm ein Mitarbeiter den Check-in verweigert hat, weil er eine Kette mit einem Davidstern trug. Der Rezeptionist, den Ofarim «Herr W.» nennt, habe zu ihm gesagt: «Packen Sie ihren Stern ein!» Erst dann bekomme er den Schlüssel für sein Zimmer.
Die deutsche «Bild»-Zeitung berichtete zuvor, dass einige Hotelmitarbeiter den Vorfall anders schildern. Ofarim sei des Hotels verwiesen worden, nachdem dieser aufgebracht gewesen sei, weil drei Menschen Vorrang in der Schlange bekommen hätten. Seine Managerin Yvonne Probst verteidigt aber den Sänger: «Gil sagt, es war nicht so. Dass es mit seinem Davidstern zu tun hatte, hat er sich nicht ausgedacht. Er sagt, das sei immer das Problem bei Antisemitismus, dass es dann Aussage gegen Aussage heisst. Er hat definitiv nicht gepöbelt.»
Zwei weitere Anzeigen in der Angelegenheit
Der Hotelmitarbeiter habe auch eine zweite Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt gemacht. Grund: Anfeindungen in sozialen Netzwerken. Eine dritte Onlineanzeige sei von einer unbeteiligten Person gegen den Hotelmitarbeiter eingegangen, dies aufgrund Volksverhetzung. Ofarim selbst habe noch keine Anzeige gestellt. Zwei Angestellte des Westins wurden für die Zeit der strafrechtlichen Ermittlungen beurlaubt. Das Unternehmen führe zudem Gespräche mit allen, die zum Zeitpunkt anwesend waren, und sei auch in «engem Kontakt mit Ofarims Management.» (imh)
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