Johnny Depp (58) sitzt in seinem Kinosessel, auf der Leinwand läuft der Abspann des Films «Jeanne du Barry», in dem er König Louis XV. spielt. Das Publikum an den 76. Filmfestspielen von Cannes feiert Depp, der sich gekonnt eine Träne aus dem Auge wischt, mit Standing Ovations und frenetischem Applaus. Vergessen scheint seine tragischste Rolle – die im Verleumdungsprozess gegen seine Ex-Frau Amber Heard (37). Über Wochen musste das Ex-Paar seine toxische Beziehung vor Gericht und in Livestreams ausbreiten.
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)
Johnny Depp (60) hatte Amber Heard (37), mit der er zwischen 2015 und 2017 verheiratet war, auf 50 Millionen Dollar Schadenersatz verklagt. Der «Fluch der Karibik»-Star wirft seiner Ex-Frau vor, seiner Karriere mit falschen Anschuldigungen der häuslichen Gewalt schwer geschadet zu haben. Hintergrund ist ein Beitrag für die «Washington Post» aus dem Jahr 2018, in dem sich Heard als Opfer häuslicher Gewalt bezeichnete, ohne Depp dabei namentlich zu nennen.
Heard hatte mit einer Gegenklage gegen den Hollywood-Star reagiert und verlangte hundert Millionen Dollar Schadenersatz. Sie wirft dem Schauspielstar «ungezügelte physische Gewalt» vor. Beide Klagen waren Gegenstand des Prozesses in Fairfax im Bundesstaat Virginia. Nach wochenlanger Verhandlung mit jeder Menge schmutziger Details waren in der Schlammschlacht im Juni beide Parteien schuldig gesprochen worden – Heards Strafe ist allerdings deutlich höher. Die Schauspielerin muss ihrem Ex-Mann 15 Millionen Dollar Schadenersatz zahlen, Depp wurde zur Zahlung von zwei Millionen Dollar verurteilt. Wegen einer Deckelung von Strafzahlungen im Bundesstaat Virginia reduziert sich die Strafe für Heard auf 10,35 Millionen Dollar. Beide Parteien haben Berufung gegen das Urteil eingelegt.
Das frühere Paar hatte sich bereits 2020 bei einem Prozess in London gegenübergestanden. Depp hatte damals die britische Boulevardzeitung «The Sun» verklagt, die ihn als «Ehefrauen-Schläger» bezeichnet hatte. Heard sagte als Zeugin aus, Depp unterlag im Prozess. (AFP)
Depp bekam in einem Grossteil der Anklagepunkte recht. Dass hier aber ein Mann gefeiert wird, der über seine damalige Ehepartnerin in einem SMS schrieb: «Lass uns sie ertränken, bevor wir sie verbrennen», scheint fast vergessen. Fast. Denn auf Twitter trendet zeitgleich der Hashtag #CannesYouNot. Auslöserin ist Bloggerin Eve Barlow (37). Sie schreibt: «Cannes scheint stolz auf seine Geschichte zu sein, Vergewaltiger und Missbraucher zu unterstützen.» Tausende Twitter-Nutzerinnen und Nutzer supporten ihre Kritik mit Bildern von Harvey Weinstein (71), Roman Polanski (89) oder Luc Besson (64). Alles Filmschaffende, denen sexualisierte Gewalt vorgeworfen wird und die regelmässig in Cannes (F) zu Gast waren.
«Die Freiheit, zu belästigen»
Besson heiratete 1992 im Alter von 32 Jahren die damals 17-jährige Schauspielerin Maïwenn (47), die neben Johnny Depp im Kino sitzt und für ihre Regie und Hauptrolle in «Jeanne du Barry» gefeiert wird. Sie aber ist mindestens so problematisch wie ihr Hauptdarsteller. Schon seit Jahren kämpft die Französin gegen die #MeToo-Bewegung: ein Kampf, der jüngst darin gipfelte, dass sie dem Journalisten Edwy Plenel (70) ins Gesicht spuckte, weil dieser zu Vergewaltigungsvorwürfen gegen ihren Ex-Mann Besson recherchiert. Die Ehe wurde 1997 geschieden. 2018 unterzeichnete Maïwenn zudem gemeinsam mit 100 anderen Filmschaffenden einen offenen Brief, der die Bewegung als «Hexenjagd gegen Männer» bezeichnete und «die Freiheit, zu belästigen» verteidigte.
So sehr die Filmfestspiele von Cannes auch versuchen, ihren Ruf als rückständig zu korrigieren, so sehr stolpern die Organisatorinnen und Organisatoren immer wieder über ihre Gästeliste. Auch die hochgelobte Frauenquote der aktuellen Ausgabe – ein Drittel der Regiearbeiten sind 2023 von Frauen – kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Filmbranche auch unter der Sonne der Côte d’Azur noch viel Arbeit vor sich hat.