Goran Z. (41) steckte 2,5 Mio Franken von seinen Kunden ein
Ex-UBS-Banker zeigt sich vor Gericht reuig

Goran Z. ist ehemaliger UBS-Mitarbeiter und hat sich während Jahren bei den Konten seiner Kunden bedient. Am Mittwoch stand er vor Gericht und musste sich für seine Taten verantworten.
Publiziert: 12.01.2022 um 17:42 Uhr
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Goran Z. (41) hat 2,5 Millionen Franken für sich und andere abgezweigt.
Samuel Walder und Michael Sahli

Ex-UBS-Banker Goran Z.* (41) wollte in Saus und Braus leben – so wie die VIP-Kunden, die er für die Grossbank damals betreute. Stattdessen droht ihm jetzt eine vierjährige Gefängnisstrafe. Denn der Schweizer vergriff sich zwischen 2009 und 2015 immer wieder am Ersparten seiner Kunden, darunter viele Fussballer aus dem Balkan. Z. finanzierte so unter anderem Immobilien in Serbien. Als man ihm endlich auf die Schliche kam, war der Schaden schon angerichtet: Insgesamt sind 2,5 Millionen Franken verschwunden! Am Mittwoch musste sich der Ex-Banker vor Bezirksgericht Zürich verantworten.

Dort erschien Goran Z. sichtlich nervös. Er gab zwar alles zu. Aber: Warum er seinen Job am Paradeplatz (Monatseinkommen: 14'000 Franken) für Kriminelles missbrauchte, konnte er auch vor dem Richter nicht nachvollziehbar erklären. «Ich wollte auch in der obersten Liga mitspielen wie meine Kunden», war ein Erklärungsansatz. «Ich wollte Anerkennung aus diesem Kreis und bei meiner Familie.»

Vertrauen des Arbeitgebers massiv missbraucht

Zum Teil habe er das Geld nur umgeschichtet, um seine Fussballer-Kunden schneller bedienen zu können. Oder er habe Geld an Freunde ausgeliehen, in der Annahme, die Löcher in den Kundenkonten schon irgendwie wieder stopfen zu können. «Ich schliesse die Leute zu schnell ins Herz», sagte er.

Der Staatsanwalt hingegen hatte kein Herz für die Erklärungen des Angeklagten: Z. habe das Vertrauen seines Arbeitgebers «massiv missbraucht». Und: «Er war weder gewillt noch in der Lage, das Geld jemals zu ersetzen.» Der Staatsanwalt will Z. unter anderem wegen gewerbsmässigen Betrugs, Urkundenfälschung, Veruntreuung und Geldwäscherei hinter Gittern sehen. Auch die UBS dürfte wenig Verständnis für die Ausführungen des Ex-Mitarbeiters haben: Die Bank fordert von ihm noch über zwei Millionen zurück!

Strafverteidiger kritisiert Grossbank

Strafverteidiger David Gibor sprach hingegen von «mangelnder Kontrolle» bei der Grossbank, die erst dafür sorgte, dass der Beschuldigte «leichtes Spiel» gehabt habe. Und: Bei der Strafuntersuchung habe es gravierende Mängel gegeben. Die Staatsanwaltschaft habe durch die überlange Verfahrensdauer von sieben Jahren das Beschleunigungsgebot massiv verletzt. Dadurch sei auch ein Teil der Vorwürfe verjährt. Sein Fazit: «24 Monate Freiheitsstrafe maximal, diese aber voll bedingt.»

In seinem Schlusswort sagte Goran Z.: «Ich will mich bei allen entschuldigen.» Das Urteil soll im Februar schriftlich bekannt gegeben werden.

* Name geändert

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