Greta Thunberg droht am UN-Gipfel den Klimasündern
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UN-Gipfel:Greta Thunberg droht am UN-Gipfel den Klimasündern

Wutrede von Greta Thunberg am Klimagipfel in New York
«Wir lassen euch nicht davonkommen!»

Beim Klimagipfel in New York wurde Greta Thunberg ungewohnt laut. In ihrer hochemotionalen Brandrede griff sie Politiker und Wirtschaftsbosse scharf an.
Publiziert: 23.09.2019 um 18:11 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2019 um 10:51 Uhr
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Will, dass alle so böse werden wie sie: Thunberg in New York.
Foto: keystone-sda.ch
Fabienne Kinzelmann

Greta Thunberg (16) hat keine laute Stimme, aber in diesem Moment will sie laut sein, sie schreit förmlich, zittert vor Wut. «All das hier ist falsch!», schleudert sie den Teilnehmern des Klimagipfels am Montag in New York entgegen. «Ich sollte nicht hier oben sitzen, ich sollte auf der anderen Seite des Ozeans in der Schule sein.»

Den Mächtigen der Welt wirft sie vor, die Verantwortung für den Klimaschutz auf die Jungen abzuwälzen. «Wie könnt ihr es wagen? Ihr habt meine Kindheit mit euren leeren Worten gestohlen.»

«Das Massensterben hat begonnen»

Thunberg hat schon einige vielbeachtete Reden gehalten. Allen voran die Rede bei der UN-Klimakonferenz im polnischen Kattowitz oder ihr Auftritt beim World Economic Forum (WEF). «Unser Haus brennt!», warnte sie die Wirtschafts- und Politelite im Januar 2019 in Davos eindringlich.

Beim Klimagipfel in New York, zu dem Thunberg per Segelboot anreiste, wirft sie den Gesetzesmachern und Industrieführern nun deutlich und emotional wie nie vor, wissenschaftliche Fakten zu ignorieren. «Das Massensterben hat begonnen und ihr redet nur über Geld und erzählt Märchen vom ewigen Wirtschaftswachstum. (...) Wenn ihr wirklich verstanden hättet, wie ernst die Lage ist und immer noch nicht gehandelt habt, dann wärt ihr böse. Und ich weigere mich, das zu glauben.»

Die Jugend beobachte die Mächtigen, sagt Thunberg

Seit mehr als einem Jahr streikt Thunberg für mehr Klimaschutz, aktuell setzt sie die Schule für ein Jahr komplett aus. Ihren Schulstreiks fürs Klima haben sich weltweit Tausende angeschlossen. «Fridays for Future» gilt als eine der wichtigsten und grössten Bewegungen weltweit.

In New York betont die Aktivistin: Sie und ihre Mitstreiter fühlten sich im Stich gelassen. «Die Jugend fängt an, zu begreifen, wie schwerwiegend euer Verrat ist.» Die Augen aller künftigen Generationen seien auf die Mächtigen der Welt gerichtet. «Wenn ihr uns erneut im Stich lassen, werden wir euch das nie verzeihen. Wir werden euch damit nicht davonkommen lassen.» Hier und jetzt sei die Grenze erreicht. Thunberg warnt: «Die Welt wacht auf und Veränderung ist auf dem Weg, ob ihr es wollt oder nicht.»

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