Teenies sollten feiern, sich verlieben, ihre Rolle in der Welt finden. Und vielleicht aus ihren Fehlern lernen. Doch viele der 450 Teilnehmer des Klimagipfels in Lausanne haben das Gefühl, dass sie dazu keine Zeit mehr haben. Sie engagieren sich bei «Fridays for Future». Und spüren einen immensen Druck, die Klimakatastrophe zu verhindern. Sie fühlen: Die Entwicklung läuft ihnen davon. Und die Politik tut zu wenig.
Der Weltklimarat gibt ihnen recht. Die bisherigen Massnahmen reichen nicht, um die Erderwärmung rechtzeitig zu stoppen, gefährliche Folgen wie Überflutungen, Hunger- und Flüchtlingskrisen zu verhindern. Statt entschieden zu handeln, schaut die Öffentlichkeit lieber nach Lausanne – und dabei zu, wie Teenies unter Druck zusammenbrechen.
In Deutschland haben sich schon rund 40 Unterorganisationen von «Fridays for Future» gebildet. Es gibt «Parents for Future» oder «Scientists for Future». Den Ton aber geben die «Fridays» selber an, vor allem Schüler.
Mehr als 40 Prozent der Teilnehmer des Klimagipfels waren minderjährig. «Wir sind hier, weil wir uns sorgen», sagt Finlay Pringles, mit elf Jahren der zweitjüngste Teilnehmer. «Politiker weltweit ignorieren die Katastrophe.»
Greta Thunberg, mit deren Schulstreiks die Bewegung ihren Anfang nahm, würde lieber wieder in die Schule gehen. Sie müsse sich regelmässig selbst daran erinnern, dass ihr Engagement «einen guten Zweck» habe, sagte die 16-Jährige in Lausanne. «Das ist eine Bürde. Und eine Verantwortung, die wir Jungen gar nicht tragen sollten.»
Sie hat recht.