Aus Angst vor Inflation
Preise für Festhypotheken auf höchstem Stand seit 2018

Seit einigen Wochen bewegen sich die Hypothekarzinsen in der Schweiz nach oben. Nun haben sie den höchsten Stand seit 2018 erreicht. Grund dafür ist die Angst vor einer höheren Inflation.
Publiziert: 08.02.2022 um 08:39 Uhr
|
Aktualisiert: 08.02.2022 um 11:01 Uhr
1/6
Hypotheken sind so teuer wie seit Jahren nicht mehr.
Foto: STEFFEN SCHMIDT

Am 7. Februar 2022 standen die vom Vergleichsdienst Moneyland erhobenen Richtzinssätze für fünfjährige Hypotheken bei 1,28 Prozent und für die zehnjährigen bei 1,55 Prozent. Damit stiegen die Zinssätze seit Mitte Dezember um 0,31 beziehungsweise um 0,38 Prozentpunkte, wie der Vergleichsdienst am Dienstag mitteilte.

In den USA und in Europa hat zuletzt die anhaltend hohe Inflation die Zentralbanken auf den Plan gerufen. Dabei dürfte die US-Notenbank Federal Reserve Fed in diesem Jahr den Leitzins mehrmals anheben, schreibt Moneyland. Denn die Inflation mache der internationalen Impulsgeberin Fed zu schaffen.

SNB dürfte Zinsen bald erhöhen

Dagegen hätten weder die Europäische Zentralbank (EZB) noch die Schweizerische Nationalbank (SNB) baldige Zinsanhebungen kommuniziert. Allerdings deutete die EZB vergangene Woche nach den jüngsten Inflationszahlen eine etwas weniger lockere Geldpolitik an. Entsprechend sind auch im Euroraum Zinserhöhungserwartungen merklich gestiegen.

Auch in der Schweiz rechnen die Analysten der Credit Suisse für das kommende Jahr erstmals mit Zinserhöhungen durch die SNB. Der Druck für Zinserhöhungen ist hierzulande aber kleiner, weil die Inflation tiefer liegt, erklärte Moneyland. Zwar zeige die Richtung vorerst nach oben, das Aufwärtspotenzial für Schweizer Hypothekarzinsen scheine aber beschränkt zu sein.

Online-Hypotheken bleiben günstig

Auch nach dem jüngsten Zinsanstieg gibt es erhebliche Unterschiede zwischen den Anbietern, so Moneyland weiter. So betrage die Differenz zwischen dem günstigsten Richtzinssatz für zehnjährige Festhypotheken und dem teuersten aktuell 0,69 Prozentpunkte.

Überdurchschnittlich günstig seien nach wie vor die Online-Hypotheken: Während der Durchschnitt aller analysierten Richtzinssätze für zehnjährige Festhypotheken bei aktuell 1,55 Prozent liege, kosteten Online-Hypotheken mit durchschnittlich 1,33 Prozent deutlich weniger. (SDA/sfa)

Fehler gefunden? Jetzt melden

Was sagst du dazu?