Der Leitzins der Schweizerischen Nationalbank (SNB) bleibt bei rekordtiefen minus 0,75 Prozent. Doch das könnte sich bald ändern, schätzen Experten der Credit Suisse. In einer Studie geht die Grossbank davon aus, dass die Währungshüter den Leitzins 2023 zwei Mal um insgesamt 0,5 Prozentpunkte moderat anheben werden.
Bisher hatte die CS weder für 2022 noch für 2023 einen Zinsschritt vorausgesagt. Diese Expertise hat sich nun geändert: Andere Zentralbanken erhöhen die Zinsen oder nehmen die geldpolitischen Zügel fester in die Hand, wie die Bank of England oder das amerikanische Fed. Dies ermöglicht es der SNB, im kommenden Jahr die Zinsen ebenfalls zu erhöhen.
Nach Ansicht der CS-Experten wird auch die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins früher als bisher angenommen ab Dezember 2022 anheben. Bis zu 1 Prozent werde die Notenbank die Zinsen auf Ende 2023 erhöhen, schätzen die Ökonomen.
Speziell die Pressekonferenz der EZB von letzter Woche habe die Rahmenbedingungen geändert, sind sich die Experten einig. Dabei hat Präsidentin Christine Lagarde betont, man werde handeln, sobald die Kriterien erfüllt sind.