Internationale Notenbanken wie die Bank of England heben ihre Leitzinsen an. Bei der amerikanischen Fed ist es nur noch eine Frage der Zeit, schätzen Experten. EZB und die Schweizerische Nationalbank SNB halten noch still.
Dennoch kommt Bewegung in den Immobilienmarkt. Das zeigt sich bei der Wahl der Hypotheken: Schweizer legen weniger Wert auf kurzfristige Lösungen, aber auch ganz lange Laufzeiten sind verschmäht.
Am meisten profitiert davon die zehnjährige Festhypothek. Diese ist mit einem Anteil von 62 Prozent des vermittelten Hypothekenvolumens so beliebt wie noch nie, hat der Hypothekarvermittler Moneypark zusammen mit dem Immobilienbewerter PriceHubble ermittelt.
Hypotheken unter 1 Prozent abschliessen
Mit grossem Abstand folgt in der Beliebtheitsskala die 5 bis 9-jährige Festhypothek, die jeder Fünfte in der Schweiz für sein selbstgenutztes Wohneigentum gewählt hat. Auf dem dritten Rang sind mit 8 Prozent Anteil Laufzeiten von mehr als 11 Jahren. Das Schlusslicht machen die Kürzesten von 1 bis 4 Jahren mit einem kleineren Marktanteil von 5 Prozent.
Für die beliebteste Hypothek der Moneypark-Kunden lag der Zinssatz Anfang 2021 noch bei 1,10 Prozent, per Ende Jahr sind es 1,21 Prozent. Das ist der Durchschnitt auf alle Banken, Pensionskassen und Versicherungen. Wer die letzteren zwei als Anbieter ausgewählt hat, profitierte sogar von unter einem Prozent. Vergleichen und Verhandeln – so könne man noch einiges an Kosten sparen, rät der Vermittler. «Kundinnen und Kunden konnten eine zehnjährige Laufzeit im Durchschnitt zu deutlich unter einem Prozent abschliessen», heisst es bei Moneypark.
Jura, Solothurn und Neuenburg sind am lukrativsten
Interessant: Die Banken sind schweizweit mit einem Hypothekarvolumen von 71 Prozent an der Spitze. Zudem haben die Versicherungen mit 16 Prozent die Pensionskassen mit 13 Prozent als Hypotheken-Anbieter im zweiten Halbjahr überholt.
Weiter zeigte die Auswertung, dass schweizweit die Preise für Eigentumswohnungen um 1,86 Prozentpunkte und für Einfamilienhäuser um 2,25 Prozentpunkte im letzten Jahr gegenüber dem Vorjahr 2020 gestiegen sind. Das wirkt sich auch auf die Renditen aus.
Verglichen über alle Schweizer Gemeinden liegt die Rendite gemäss Moneypark bei 2,90 Prozent. Für Eigentümer ist es also weniger lukrativ als noch vor einem halben Jahr. Am tiefsten sind die Renditen in den Kantonen Zug, Basel-Stadt und Graubünden mit unter 2,38 Prozent. Am meisten lohnen sich Immobilien in den Kantonen Jura, Neuenburg und Solothurn mit einer Rendite im Schnitt von 3,18 Prozent.