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Langjährige Festhypotheken boomen
Hausbesitzer gehen auf Nummer sicher

Schweizer Hausbesitzer rechnen fürs Jahr 2022 mit steigenden Zinsen. Ende Jahr wollten so viele eine 15-jährige Festhypothek abschliessen wie in den drei vorherigen Quartalen zusammen.
Publiziert: 03.01.2022 um 08:28 Uhr
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Aktualisiert: 03.01.2022 um 08:44 Uhr
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Die Angst vor einer Inflation und steigenden Zinsen macht Schweizer Hausbesitzern zu schaffen. Einfamilienhaus in Aarau.
Foto: Thomas Meier
Dorothea Vollenweider

Die Angst vor Inflation und steigenden Zinsen macht Schweizer Hausbesitzern zu schaffen. Immer mehr wollen sich absichern und schliessen Festhypotheken mit langen bis sehr langen Laufzeiten ab. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Vergleichsdienstes Comparis.

Die Zinsen von Festhypotheken zogen zu Beginn des vierten Quartals 2021 wegen Inflationsängsten deutlich an. Als im November allerdings Befürchtungen aufkamen, das Wirtschaftswachstum könnte sich abkühlen, sanken die Hypothekarzinsen wieder, teilweise sogar auf Quartalstiefstwerte.

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Viele Abschlüsse Ende Jahr

Das zeigen die Daten von Hypoplus, der Hypothekarspezialistin der Comparis-Gruppe. Das Unternehmen untersuchte dafür die Richtsätze, also die ausgeschriebenen, aber noch nicht verhandelten Durchschnittszinsen, von rund 50 Hypothekarinstituten.

Während die Richtsätze für 10- und 15-jährige Hypotheken im dritten Quartal noch rund 1,15 Prozent betrugen, sanken sie Ende viertes Quartal bereits wieder auf 1 Prozent. Das hat zu einem starken Anstieg der Nachfrage geführt: Hypoplus vermittelte im viertel Quartal 2021 mehr 15-jährige Festhypotheken als in den drei vorherigen Quartalen zusammen. Das Bedürfnis nach Absicherung ist offenbar gross.

Kein Strafzins bei vorzeitiger Kündigung

«Der Grund für die wachsende Beliebtheit langer Hypothekarverträge ist nicht nur der erwartete leichte Zinsanstieg in der zweiten Jahreshälfte, sondern auch eine Innovation im Hypothekarmarkt», sagt Comparis-Finanzexperte Leo Hug. Einzelne Hypothekarinstitute hätten die Vorfälligkeitsentschädigung abgeschafft, so Hug. Die Vorfälligkeitsentschädigung ist eine Art Strafzins, den ein Kreditnehmer zahlen muss, wenn er vor dem Ende der vereinbarten Laufzeit eine Hypothek kündigen möchte.

Mit dem Wegfall der Vorfälligkeitsprämie verlieren kurzfristige Laufzeiten und Saron-Hypotheken den Wettbewerbsvorteil höherer Flexibilität. Saron-Hypotheken gibt es derzeit laut Comparis ab 0,37 Prozent. Allerdings mit dem Nachteil mangelnder Budgetsicherheit.

Als Alternative bieten gewissen Anbieter aktuell Festhypotheken über zehn Jahre für 0,74 Prozent an. Ultralange 15-jährige Hypotheken gibt es teils schon um die 1 Prozent. Beide Laufzeiten bieten einige Hypothekarinstitute laut Comparis ohne Vorfälligkeitsentschädigung an.

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