Tipps vom Reiseexperten
«Schlampig herumlaufen verboten»

Wohin sollte man derzeit nicht reisen? Welche Adressen muss immer dabei haben? Reisejournalist Martin Hoch (37) ist fast das ganze Jahr rund um den Globus unterwegs. Seine besten Tipps.
Publiziert: 27.06.2018 um 12:23 Uhr
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Aktualisiert: 04.10.2018 um 21:02 Uhr
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Reiseprofi Martin Hoch.
Foto: Martin Hoch
Interview: Christiane Binder

BLICK: Wo sind Sie im letzten Jahr gewesen?
Martin Hoch:
Unter anderem in Südchina, Hongkong und Peking, Vietnam, Laos, Thailand, Sri Lanka, Israel, Uganda, Sansibar und Australien. Und in Europa habe ich neben den Azoren unter anderem die Städte Amsterdam und London besucht. Ausserdem bin ich regelmässig im Tessin und im Kanton Graubünden unterwegs.

Wohin sollte man derzeit nicht reisen?
Ich meide Kriegs- und Krisenregionen, etwa den Irak oder Afghanistan. Auch Somalia ist nicht zu empfehlen, wegen der Piraterie.

Wie finde ich heraus, welche Länder sicher sind?
Wer kein Risiko eingehen will, orientiert sich an den Reisehinweisen des EDA. Gut ist auch, andere Reisende zu kontaktieren, die schon mal im Zielland waren. In jedem Fall ist es gut, wenn man Zeitung liest und politisch informiert ist.

Was sind Ihre wichtigsten Tipps für Fernreisen?
Man sollte die kulturellen Regeln des Reiselandes respektieren. Europäer neigen dazu, in den Ferien sehr schlampig herumzulaufen. In Asien und Afrika legen jedoch auch arme Menschen Wert auf anständige Kleidung. Und falls Sie irgendwo einen Töff mieten wollen, fahren Sie nie ohne Helm und ohne Handschuhe und immer mit langen Hosen. Verletzungen, die schon beim kleinsten Sturz entstehen, können unter schlechten Hygienebedingungen und hoher Luftfeuchtigkeit in tropischen Gebieten sehr gefährlich werden oder schlecht heilen. Und informieren Sie sich vor Ort über die Sicherheitslage. In manchen Ländern sollte man zum Beispiel als Tourist nach Einbruch der Dunkelheit nicht auf die Strasse.

Welche Adressen muss man immer mitführen?
Heute hat jeder ein Handy. Nummern wie die von der Schweizer Botschaft sind leicht zu finden. Die Notfallnummer der Kreditkarte und der Krankenkasse sollte man aber parat haben. Ich empfehle Alleinreisenden einen SOS-Zettel fürs Portemonnaie, wo sie den Kontakt zu einem Angehörigen daheim aufschreiben. Falls sie einen Unfall haben, wissen die Helfer, an wen sie sich wenden müssen.

Muss man heute noch Bargeld dabeihaben?
Ich reise immer mit 500 bis 1000 Franken Bargeld in Euro oder US-Dollar, je nach Region. Es gibt noch immer Orte, beispielsweise entfernte Inseln oder abgelegene Safari-Camps, die keine Kreditkarten akzeptieren. Oder es kann passieren, dass man an einem Automaten kein Geld abheben kann. Wichtig: Die Banknoten müssen tadellos sein, dürfen also keine Falten aufweisen. Bei der Stückelung gilt: Je höher der Wert einer Banknote, desto besser der Umtauschkurs. So erhalte ich beispielsweise für eine 100-US-Dollar-Note einen höheren Gegenwert in lokaler Währung als für zwei 20er-Noten und eine Zehnernote. Zudem sollte man klein gestückeltes Bargeld mitführen – für Trinkgeld oder kurze Taxifahrten. Manche Länder sind aber auch erstaunlich fortschrittlich. In Uganda können sie von Handy zu Handy zahlen.

Wo bewahren Sie das Geld auf?
Am Körper in einem speziellen Geldgürtel.

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