Die Tickets in die Ferne sind gebucht und die Vorfreude steigt mit jedem Tag. Wenn nur der lange Flug nicht wäre. Auch wenn man nur Handgepäck hat: mit diesen Tipps fliegen Sie komfortabler und kommen erholt in Ihren wohlverdienten Ferien an.
1. Für den langen Flug gute Kopfhörer kaufen
Das Zauberwort für stressfreie Stunden über den Wolken heisst Noise Cancelling. Die Technologie dämpft regelmässige Umgebungsgeräusche mit Antischall. Noise-Cancelling-Kopfhörer wie der Quiet Comfort 35 II von Bose (349 Fr. bei Digitec) sind zwar sauteuer, lassen das Brummen einer Passagiermaschine aber gänzlich verschwinden. Das Gequatsche der Passagiere wird zum Gemurmel. Lehnen Sie sich zurück und beobachten Sie entspannt den Mann in der Reihe vor Ihnen, der zum zehnten Mal sein Handgepäck aus der Ablage hievt, um irgendwas Winziges darin zu suchen. Die Szenerie wird Ihnen vorkommen wie eine Stummfilmkomödie aus den 20er-Jahren.
2. Schlafmaske für Langstreckenflügen nicht vergessen
Auf Langstreckenflügen, bei denen es lange hell bleibt, verschliesst das Bordpersonal für Passagiere, die schlafen wollen, die Fensterblenden. Meistens gibts genau einen Passagier im Flieger, der seine Blende wieder öffnet, um ein bisschen die Aussicht zu geniessen. Das wirft einen Lichtstrahl durch die dunkle Kabine, der in Form eines viereckigen Heiligenscheins auf dem Gesicht eines andern Passagiers landet. Sind Sie das Opfer, haben Sie besser Ihre Schlafmaske dabei. Die beste (wenn auch nicht schönste) stellt die US-Firma Tempur aus demselben Material her, aus dem ihre Matratzen sind. Ein sogenannter Memory-Foam, der sich perfekt ans Gesicht schmiegt. Erhältlich ab zirka 30 Franken bei Ebay.
3. Richtige Schuhe im Flugzeug tragen
An Sicherheitskontrollen kommt es immer wieder zu demütigenden Szenen, wenn Passagiere ihre Schuhe ausziehen müssen. Im Stehen einen Stiefel loszuwerden, kann eine Frau wortwörtlich aus dem Gleichgewicht bringen. Wem schon einmal ein Rollkoffer über den kleinen Zeh gefahren ist, weiss: Sandalen sind auch keine Lösung. Optimal sind Schuhe mit Reiss- oder Klettverschluss, die Knöchel vor Ecken und Kanten schützen. Für Frauen zum Beispiel die Ledermodelle von Frye. Erhältlich für 276.30 Franken auf saksfifthavenue.com.
4. Nicht zu leicht gekleidet reisen
Sie reisen von der sonnigen Schweiz in die Tropen? Logisch, sind Sie im Trägershirt-Modus! Doch spätestens wenn im Flugzeug die Klimaanlage angeht, drohen Sommergrippe und Genickstarre. Abhilfe schaffen dünne Kapuzenpullover. Sie brauchen wenig Platz und können multifunktional eingesetzt werden. Im Bild rechts: Hoody von Black Diamond. Zirka 75 Franken.
5. Taktisch in der Schlange der Sicherheitskontroll anstehen
Manche glauben, es sei Murphy’s Law, dass es in der Schlange der Sicherheitskontrolle, in der man selbst steht, immer am längsten dauert. Männer in Cargohosen, in deren tausend Taschen sie je eine Münze vergessen haben, oder Frauen mit literweise Handcreme im Handgepäck nehmen keine Rücksicht auf Anschlussflüge. Deshalb: Am besten hinter einer Gruppe japanischer Geschäftsleute anstehen. Diese würden es von Haus aus nie wagen, eine Menschenmasse aufzuhalten.
6. Fliegen mit Kindern: Vortrittsrecht einfordern
Sie reisen mit Kindern? Spielen Sie jede Karte aus, die Ihnen das bietet. Ihre Unannehmlichkeiten sind je nach Alter des Nachwuchses schon gross genug. Beim Boarding in der Reihe anzustehen, ist in Ihrem Fall nicht nötig. Niemand wird Ihnen böse sein, wenn Sie mit Ihrer unüberhörbaren Grossfamilie als Erster im Fingerdock verschwinden.
7. Bei Sitzwahl im Flugzeug gut überlegen
Während Langstreckenflügen sind Sitze am Gang die besten, weil der Passagier jederzeit aufstehen kann, um sich die Beine zu vertreten. Wer allein reist, wählt am besten den äussersten Gangsitz einer Vierergruppe. Dort sind die Chancen am grössten, dass der Sitz nebenan frei bleibt und niemand über Sie rübersteigen muss, wenn Sie den Schlaf des Gerechten schlafen.
8. Über Goodiebags für Langstreckenflügen nachdenken
In den USA verteilen Eltern mit kleinen Kindern im Flieger Tüten mit Süssigkeiten und kleinen Geschenken an die umliegenden Passagiere, um sich präventiv für allfälliges Babygeschrei zu entschuldigen. Man kann das als devot empfinden, doch wer sich schnell von bösen Blicken stressen lässt, tut sich mit der Bestechung der Mitpassagiere selbst einen grossen Gefallen.
9. Flugzeug gelandet: Pressieren beim Ausstieg
Man mag sich lustig machen über Passagiere, die nach der Landung schnurstracks aufstehen und mit dem Handgepäck den Gang blockieren. Doch sie haben recht. Denn wer sich beim Aussteigen beeilt, ist am schnellsten beim Zoll, beim Taxi, im Hotel – sprich in den Ferien. Wer trödelt, läuft Gefahr, hinter den Passagieren der Boeing 747 anzustehen, die gleichzeitig gelandet ist.
10. Autoritäten im Flughafen anerkennen
Flughafenangestellter ist in vielen Ländern kein Traumjob. Umso wichtiger ist für einen Zöllner, dass der Reisende seine Funktion respektiert. Lassen Sie Ihren Stolz also für einmal beiseite, sagen Sie «Good morning, Sir!» oder «Good evening, Madame!» und beantworten Sie brav alle Fragen. Witze sind lediglich erlaubt, wenn der Zollbeamte zuerst einen macht, dürfen aber niemals Wörter wie «Bombe» oder «Drogen» enthalten. Auch Anspielungen auf Aussehen oder Kleidung können sich als kontraproduktiv herausstellen. Also lassen Sie es besser bleiben.