Die Aurora borealis, das Polarlicht, fasziniert die Menschheit seit Jahrtausenden. Doch nur am rechten Ort zur rechten Zeit kann man das wunderschöne Schauspiel erleben. Normalerweise muss man weit in den Norden fahren, um das Naturphänomen zu sehen – und selbst dann gibt es keine Garantie, das Lichtspektakel zu sehen. Vor kurzem kam es zur absoluten Seltenheit: In der Schweiz konnte man Polarlichter beobachten.
Je weiter im Norden, desto kräftiger das Farbenspiel des Lichtes. Hier die sieben besten Orte für Polarlichter.
Tromsø, Norwegen
Das Lappland in Nordeuropa bietet einige Nordlicht-Hotspots. Die Region erstreckt sich heute über die Ländergrenzen von Schweden, Norwegen, Finnland und Russland. Eines der beliebtesten Nordlicht-Ziele ist das norwegische Tromsø, ein Haupt-Kulturzentrum nördlich des Polarkreises. Im Januar und Februar findet hier das bunte Spektakel des Nordlichterfestes mit internationalen Musikern und klassischem Ballett statt.
Tipp Bei einem Dinner-Cruise mit norwegischer Fisch-Mahlzeit kann man das Spektakel vom Wasser aus beobachten. Die Farbnuancen des Polarlichts reichen von einem sanften Grünschimmer bis hin zu einem gelben und rosaroten Lichtermeer.
Nellim, Finnland
Das finnische Lappland, geprägt von dichten Wäldern und Seen, liegt auf einem ähnlichen Breitengrad wie Tromsø. Von September bis März werden die Nächte hier länger und dunkler. Die ideale Zeit also, um nach Nellim am Inarjärvi See zu reisen. Vom Flughafen in Ivalo sind es noch etwa 40 Kilometer bis in den winzigen Ort. Hölzerne Blockhäuser mit Kamin und Sauna sorgen für den höchsten Grad an Gemütlichkeit. Von hier aus kann man Tagesausflüge ins weltbekannte Skigebiet Levi unternehmen.
Tipp Ein absolutes Hotel-Highlight ist das Kakslauttanen Artic Resort, etwa 100 Kilometer südlich von Nellim. Hier übernachtet man in speziell gebauten Iglus aus Glas und kann die Nordlichter am Sternenhimmel live geniessen.
Abisko, Schweden
Die schwedische Landschaft ist geprägt von Bergketten und imposanten Fjorden. 140 Kilometer nördlich des Polarkreises findet man Schwedisch-Lappland. Im Ort Abisko leben nur rund 100 Menschen, aber auf jeden von ihnen kommen jährlich rund 500 Besucher. Im Sommer werden sie von der Wildnis des Nationalparks angelockt, im Winter, um einen Blick auf die Nordlichter zu erhaschen. Angeblich ist wissenschaftlich belegt, dass hier die weltweit höchsten Aurora-Erfolgschancen bestehen. Das liegt am Mikroklima des Ortes am Torneträsk-See sowie an den pechschwarzen Nächten im Abisko Nationalpark.
Tipp Die Abisko Aurora Sky Station nimmt jede Nacht die Nordlichter auf und überträgt die Fotos im Internet live. Im Touristenzentrum gibt es ein Museum und ein gemütliches Café.
Thingvellir Nationalpark, Island
Knapp südlich des Polarkreises gelegen, hat Island lange Tage im Sommer, im Januar hingegen nur vier bis fünf Stunden Tageslicht. Die beste Reisezeit, um in Island Nordlichter zu sehen, ist im September bis Oktober, sowie Februar bis März. Im Thingvellir Nationalpark, ausserhalb von Reykjavik, ist das Spektakel besonders gut zu beobachten. Am besten im eigenen Holzhaus mit heisser Quelle (Hot Pot, für Isländer ein Muss). Hier kann man bei einem Glas Prosecco oder Bier die Nordlichter ganz entspannt geniessen.
Tipp Die Isländer lieben Feuerwerk. Ein ganz besonderes Event ist das Lichterspektakel in der Gletscherlagune Jökulsárlón im August. Die Eintrittsgelder werden vollständig dem Such- und Rettungsteam der Region Hornafjorður gespendet.
Alaska, USA
Auch im Norden der USA, in Alaska, gibt es die Möglichkeit, die Polarlichter zu beobachten. Die beste Reisezeit ist von September bis April. Man landet auf dem Flughafen in Anchorage, der grössten Stadt Alaskas mit etwa 300'000 Einwohnern. Am besten reist man von hier mit einer organisierten Tour im Schneemobil oder Hundeschlitten zum nördlichen Polarkreis. Im Eagle River Nature Center hat man eine besonders gute Chance, die Polarlichter zu sehen. Es wird von einer kleinen, gemeinnützigen Organisation betrieben. Auch Übernachtungsmöglichkeiten in einer Blockhütte oder Jurte werden angeboten.
Tipp: Mit dem Aurora Winter Train geht es zwölf Stunden lang durch die zauberhafte Winterlandschaft Alaskas, zwischen Anchorage und Fairbanks. Eine einzigartige Art, um die Schönheit des Landes zu entdecken.
Shetlandinseln, Schottland
Auch auf den malerischen Shetlandinseln im hohen Norden Schottlands kann man mit etwas Glück die Aurora borealis, auf Schottisch «Mirrie Dancer», beobachten. In Schottland gilt: je weiter nördlich, desto grösser die Wahrscheinlichkeit. Auch die Orkney Islands sowie die Insel Caithness in den schottischen Highlands, etwa 400 Kilometer nördlich von Edinburgh, sind wunderbare Ziele. Ein Naturphänomen wie das Polarlicht kann man allerdings niemals genau vorhersagen oder garantieren. Heutzutage machen Apps die Beobachtung der Polarlichter jedoch um einiges leichter.
Tipp Eine der praktischen Apps ist «My Aurora Forecast.» In weiteren Apps können Aurora-Fans sogar Bilder miteinander teilen.
Yellowknife, Kanada
Yellowknife im Nordwesten Kanadas wird auch «Hauptstadt der Polarlichter» genannt. Sogar in den südlicheren Provinzen hat man gute Chancen, die Lichter zu sehen. Im Dorf Aurora Village haben Besucher eine 95-prozentige Chance, die Himmelslichter zu sehen, denn sie treten ganze 240 Tage im Jahr auf. Besonders in den Wintermonaten sind die Farben überragend. Bei Temperaturen von bis zu minus 30 Grad halten beheizte Sitze und Tee die Besucher kuschelig warm.
Tipp Vom Aurora Village aus kann man mit einem Führer in Schneeschuhen durch die verschneite Landschaft wandern. Wahlweise werden auch Touren mit dem Hundeschlitten und kulinarische Erlebnisse angeboten.
Wann sieht man Nordlichter?
Der Norden ist die Heimat eines ganz besonderen Naturphänomens, welches den niedrigen Temperaturen zum Trotz viele Reisende ins Land zieht: Die Polarlichter. Diese magischen Lichter, die nachts den Himmel erleuchten, sind in skandinavischen Ländern besonders gut zu sehen.
Die beste Reisezeit, um Polarlichter sehen zu können, ist nicht der tiefste Winter. Bessere Chancen hat man in den Monaten Februar und März, wenn die Sonne genau richtig steht, um die bunten Lichter entstehen zu lassen.