1. Hygge in Tromsø
Der frühe Vogel fängt im hohen Norden den Wurm. Gerade wenn es im Winter kurz vor 16 Uhr dunkel wird, lohnt sich das Aufstehen am Morgen. Dann erstrahlt der Himmel über Tromsø in Zartrosa, und die Hafenpromenade lädt zu einem entspannten Spaziergang ein. Hektik und Massentourismus kennt man in der nordnorwegischen Stadt, die 340 Kilometer vom Polarkreis entfernt liegt, nicht. Und so hat man hier die Aussicht auf die Berge, den Fjord, die Tromsøbrua und die Schiffe fast für sich alleine.
Spikes oder zumindest ein gutes Schuhprofil sind in Tromsø unumgänglich, wenn man nicht ausrutschen möchte. Nur die Hauptstrasse und Bummelmeile Storgata, wo sich die meisten Touristen aufhalten, ist mit einer Bodenheizung ausgestattet, damit die Steinplatten eisfrei bleiben. In den herzigen Läden gibt es neben lokalen Spezialitäten wie Moltebeeren-Konfi und Elch-Salami auch Wollsocken, Kappen und Handschuhe zu kaufen.
Parallel zur Storgata verläuft die Prestenggata – die älteste und wohl hübscheste Strasse der Stadt. Hier reihen sich die typisch skandinavischen farbigen Holzhäuser aneinander. Richtig idyllisch oder «hygge», wie man hier auch sagt.
2. Das Fischerdorf Sommarøy entdecken
Im Gegensatz zu Tromsø gibt es auf den benachbarten Inseln Sommarøy und Hillesøy nicht viel zu entdecken. Hier liegt die gesamte Aufmerksamkeit auf der Natur. Die Weite der Landschaft und das Farbenspiel verzaubern besonders kurz vor Sonnenuntergang, wenn sich der Himmel innert Sekunden rosa und violett färbt.
Das Fischerdörfchen Sommarøy mit etwa 320 Einwohnern liegt direkt am Atlantischen Ozean. Am Ufer lassen im Sand liegenden Muscheln und Seegras beinahe Strandferien-Feeling aufkommen. Wäre da nicht gleich daneben ein Haufen Schnee. Die Temperaturen sinken jedoch nicht tiefer als bis auf –15 Grad.
Wer Sommarøy nicht nur anschauen, sondern auch was darüber erfahren will, ist bei Halvar Ludvigsen an der richtigen Adresse. Der 58-jährige Einheimische erzählt während der Führung vom Alltagsleben im Dorf. Die Tour führt in ein kleines Dorfmuseum, das vor 100 Jahren das Zuhause einer Fischerfamilie war, sowie in eine baptistische Kirche, deren Form einem umgekehrten Fischerboot nachempfunden ist.
Am Ende gehts mit Halvars Elektroauto auf die Suche nach Rentieren. Tatsächlich entdeckt der Norweger mit seinem geübten Auge zwei Hügel in der Ferne. «Sie schlafen gerade», erklärt er. Kurz darauf stehen die beiden «Rudolphs» auf und laufen unbekümmert vor dem Auto über die Strasse.
3. Polarlichter bestaunen
«Die Leute kommen in erster Linie wegen der Polarlichter nach Sommarøy», sagt Halvar. Um die Aurora borealis zu beobachten, sind zwei Faktoren entscheidend: die Aktivität der Lichter und die klare Sicht. Ausserdem muss jedem bewusst sein, dass die Kamera stets mehr als das menschliche Auge sieht. Vorausgesetzt, sie steht richtig eingestellt auf einem Stativ.
Die milchige Aufhellung am Horizont erscheint dann auf dem Foto als knalliger grüner Strahl. Um das einzigartige Naturphänomen möglichst intensiv mit der Kamera einzufangen, harren wahre Fans bis zu fünf Stunden in der Kälte aus. Fernab von elektrischem Licht gelingen die besten Aufnahmen. Halvars nahe gelegenes Häuschen ist eine willkommene Aufwärmstube, in der die Nordlicht-Jäger zwischendurch Tee trinken und seinen Geschichten lauschen können.
4. Wellenreiten mal anders
Die Sitze im schwarzen Schlauchboot erinnern an Pferdesättel. Das ist nicht ohne Grund so. Denn die einstündige Fahrt durch die Malangen- und Katt-Fjorde fühlt sich wie Reiten an. Wellenreiten. Während der Guide das Gefährt beschleunigt, hüpft der Zwölfplätzer rauf und runter wie im Galopp.
Draussen auf dem offenen Meer bläst der eisige Wind ins Gesicht. Der dicke wasserfeste Overall, eine Skibrille, Gesichtsmaske und Wollhandschuhe spenden etwas Wärme und schützen vor der Bise. Die Aussicht auf den Berg Håja, dem die Eismeerkathedrale in Tromsø nachempfunden ist, die kleinen Inseln im Wasser und die Adler in der Luft machen die Kälte wieder wett.
5. Gas geben mit Huskys
Während Bellatrix und Anju entspannt im Schnee warten, können Rocky, Mammut und Qorniq ihre Aufregung nicht verbergen und jaulen, was das Zeug hält. Gleich dürfen die männlichen Alaskan Huskys mit den beiden Weibchen den Schlitten durch den Schnee ziehen.
Während das energische Fünfergespann mit rund 10 km/h Gas gibt, erstreckt sich links und rechts eine fantastische Winterlandschaft. Von der Aussicht darf man sich als Schlittenhundeführer, auch Musher genannt, jedoch nicht ablenken lassen, um die Kontrolle über den Holzschlitten nicht zu verlieren. Dieser gleitet mal sanfter, mal ruppiger über die Schneepiste. Besonders in den Kurven ist Balance-Haltung gefragt.
Nach der Fahrt gibts am Lagerfeuer ein traditionelles Brot mit Rentierfleisch und Preiselbeeren. Wer mag, kann noch ausgiebig mit den Hunden spielen. So oder so – die Fahrt mit den Huskys ist für unternehmungslustige Tierfreunde ein Muss.
6. Auf Schneeschuhen durch die Wildnis
Steht der Leg Day wieder an? Dann schnappen Sie sich zwei Schneeschuhe! Der zweieinhalbstündige Ausflug in den Tiefschnee fordert die Beinmuskulatur. Die Tour mit Guide Claudio führt zunächst in den Wald, wo absolute Stille herrscht. Der Pulverschnee ist beinahe unberührt, nur Laufspuren von Tieren erblickt man hie und da. Zu Gesicht bekommt man die Hasen und Füchse aber nicht.
Nach einer Stunde gibts eine Picknick-Pause. Der Schnee an der kleinen Waldlichtung wird zunächst mit den Schneeschuhen flachgetrampelt. Mithilfe von Holzrinde und einem speziellen Magnesium-Stab entfacht Claudio ein Feuer. Die Grillwurst schmeckt beim Brötle mitten in der Wildnis besonders gut. Während die Flocken sanft fallen, entspannt man am Ende noch bei einer Tasse Tee. Gesättigt gehts weitere 45 Minuten über den zugefrorenen Perkel-See zurück. Knapp sechs Kilometer sind am Ende geschafft. Die anstrengende Wanderung ist jeden Schritt Wert.
7. Zu Besuch bei den Rentieren
«Bora bora bora», ruft Maria, als sie das Gehege betritt. Zwei Rentier-Männchen und vier Weibchen im Alter von acht Monaten schauen gespannt zu ihr. «In Samen-Sprache bedeutet das: Das Futter kommt!» Maria schmeisst kleine Moos-Stücke hin, um die Rentiere, die einem Sami-Bauern gehören, anzulocken. Ganz leise soll man sein und keine hastigen Bewegungen machen. Ansonsten würden die scheuen Tiere mit den grossen braunen Augen gleich wieder wegrennen. Nach einer kurzen Eingewöhnungszeit näheren sich zwei von ihnen den Besuchern und nehmen behutsam das Leckerli aus der Hand.
Auch für die Menschen gibts im typischen Samen-Zelt namens Lavvu eine Köstlichkeit – die traditionelle Rentierfleischsuppe namens Bidos. «Die Suppe wird an Hochzeiten serviert», erklärt Maria. Nach der warmen Hauptspeise folgt eine Tasse Tee nach Samen-Art. Dafür schneidet die junge Frau Zweige von den Kiefern ab und schmeisst sie in den Kessel, der über dem Feuer kocht.
Anreise Mit einem exklusiven Charterflug von Edelweiss fliegt man von Zürich direkt nach Tromsø ab 790 Franken.
Übernachtung Das Scandic Ishavshotel in Tromsø überzeugt nicht nur mit seiner Lage direkt am Hafen, sondern auch mit einem leckeren und vielfältigen Frühstück. Mitten in der Natur dagegen liegt das Malangen Resort. Die doppelstöckigen roten Holzhäuschen bieten alles, ausser Internet. Das WiFi gibts dafür in der gemütlichen Lobby der Hotelanlage, gleich neben dem Restaurant, wo die Köche jeden Abend kreative Menüs zaubern.
Reiseberatung Kontiki Reisen ist auf Lappland-Ferien spezialisiert und bietet für jedermann das passende Paket. Auch vor Ort helfen kompetente Berater stets bei Fragen und versorgen die Touristen mit persönlichen Insider-Tipps. Mehr Informationen finden Sie unter kontiki.ch!
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