Zu Besuch in Sydney
Die Hauptstadt, die tatsächlich keine ist

70 Strände, 300 Sonnentage und 5 Millionen lebensfrohe Einwohner: Die grösste Metropole Australiens ist «erst» 250 Jahre alt, doch schon eine der beliebtesten City-Destinationen der Welt.
Publiziert: 20.07.2018 um 16:32 Uhr
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Aktualisiert: 14.09.2018 um 17:21 Uhr
Sydney ist nicht nur berühmt für seine Skyline, sondern auch für seine seine Stadtstrände.
Foto: Getty Images
Erna Jonsdottir

Sie liegt zwar nicht gerade um die Ecke, doch wer einen Städtetrip mit Badeferien kombinieren will, ist in Sydney genau richtig: Während die Stadt vor Sehenswürdigkeiten und schönen Grünflächen strotzt, gibt es in den zahlreichen Buchten genügend Möglichkeiten, in den erfrischenden Pazifik zu springen.

Sydney ist erst 200 Jahre alt

Sydney ist eine der jüngsten Grossstädte der Welt. Vor knapp 250 Jahren standen hier noch bescheidene Hütten der ersten Siedler, heute erheben sich unzählige Wolkenkratzer zu einer der bekanntesten Skylines der Welt. Zu der nicht zuletzt das bekannte Wahrzeichen Sydneys gehört: das geschwungene Opernhaus aus dem Jahr 1973, das an geblähte Segel erinnert.

Greifbar nah ragt am Naturhafen Port Jackson noch ein weiteres Highlight in den wolkenlosen Himmel: die 134 Meter hohe und rund 500 Meter lange Harbour Bridge. Sie ist eine Hauptverkehrsader und bietet eine schöne Aussicht über die Stadt. Aussicht? Ja, die Brückenbogen kann man besteigen (siehe Tipps). Unterhalb der Brücke befindet sich zudem die wohl schönste «Badi mit Aussicht» des Kontinents: ein Salzwasser-Freibad mit einem olympischen 50-Meter-Pool.

Trotz fünf Millionen Einwohnern lässt sich die Stadt gut zu Fuss und per Wasserweg erkunden, denn in jeder Bucht gibt es Anlegestellen für Fähren, die hier im Minutentakt verkehren. Verkehrsknotenpunkt ist der Circular Quay im Stadtviertel The Rocks unweit des Opernhauses. Hier, wo einheimische Strassenmusiker für ein stimmiges Sommerfeeling sorgen, treffen sich Busse, Züge und die zahlreichen Schiffslinien.

Tipp: Eine Hafenrundfahrt bietet den schönsten Blick auf die Skyline und führt unter anderem nach Darling Harbour. Aus dem einst verkommenen Industriequartier ist inzwischen ein modernes Einkaufs- und Vergnügungsviertel geworden. Kultig wird es an den kostenlosen Musikvorstellungen der «Aboriginal Australian Sounds of Outback» im «Northern Territory and Outback Centre», das sich auf die Kultur der Aborigines spezialisiert hat.

Kassenschlager – nicht nur bei Familien – ist das Aquarium von Sydney, eines der grössten der Welt. Hier können trockenen Fusses Tausende Meeresbewohner und das nachgebildete, weltweit grösste Korallenriff Great Barrier Reef bestaunt werden.

Foto: Getty Images

In Sydney liegen die Strände direkt in der Stadt

Klar, dass sich die Nähe zum Meer auch auf der Speisekarte wiederfindet, Ostaustralien ist ein Eldorado für Seafood-Fans. Nur wenige Gehminuten vom Aquarium entfernt befindet sich das Sepia, das beste und wohl teuerste Restaurant der Stadt, das australische (Meeres)-Spezialitäten mit einem japanischen Touch vereint. Günstiger isst man im China Town. Beispielsweise im Food-Court der Market City, die zudem für ihre Outlet-Stores bekannt ist. Shoppingparadies! Edler einkaufen lässt es sich östlich vom Darling Harbour. Dort liegt die George Street mit vielen Geschäften und der Mall Queen Victoria.

Sightseeing und Shopping sind das eine, Beachspass das andere: in Sydney gehört der Besuch eines der 70 (!) Stadtstrände einfach dazu. Im Süden an den Southern Beaches liegt der weltberühmte Strand und Surfspot Bondi Beach. Die langgezogene Bucht ist Sydneys Hausstrand und Inbegri_ australischer Strandkultur. Wer sich auch mal im Surfen probieren will, findet hier viele Anbieter für einen Schnupperkurs. Dass ab und zu mal ein Hai am Strand vorbeischaut, gehört zum Flair dazu. Doch keine Sorge, die Strände sind selbstverständlich gut bewacht.

Die Ostküste Australiens

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Getty Images/iStockphoto

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Diese Highlights sollten Sie nicht verpassen:

1. Botanischer Garten - Grüne Oase für Städter

Bäume, die aussehen wie Wesen aus einer anderen Welt, Pflanzen aus dem südpazifischen Raum, verschlungene Rosengärten sowie unzählige Kakteen und andere Wüstengewächse: Der Royal Botanic Garden, der vor über 200 Jahren als Gemüsegarten angelegt wurde, ist der grösste der drei botanischen Gärten in Sydney. Er liegt an spektakulärer Lage direkt am Meer mit Sicht auf das Sydney Opera House. Nehmen Sie einen Picknick-Korb mit – denn hier ist das Betreten des Rasens ausdrücklich erlaubt!

2. Der Ivy Pool Club - Poolparty mit Stil

Der Ivy Pool Club ist wie kein anderer in Sydney: Die im 60er- Jahre-Palm-Springs-Stil entworfene Rooftop-Bar verspricht mehr als nur heisse Nächte und coole Drinks. Wem die Hitze Sydneys etwa zu viel wird, der kann sich im Pool abkühlen oder ganz leger in der Badehose einen Drink auf einer der Luftmatratzen geniessen. Aber Achtung: Hier ist keiner in vergangenen Zeiten gefangen: Getanzt wird zu an gesagtester elektronischer Musik.

3. Farmers Market

Frisches Gemüse, Obst, süsse Leckereien, herzhafte Speisen und duftende Backwaren: Der Kings Cross Organic Food and Farmers Market ist einer der beliebtesten Lebensmittelmärkte in Sydney. Dies nicht zuletzt deshalb, weil dort nachhaltig produzierte Spezialitäten aus der Region zu einem fairen Preis angeboten werden. Er ist samstags geöffnet und befindet sich am El Alamein Memorial Fountain. Essen Sie einen «Avocado on Toast» mit einem «Cap» (Cappuccino) oder einem «Flat White» (Milchkaffee).

4. The Baxter Inn - Whisky im Untergrund

Verborgen hinter dem wohl unscheinbarsten Eingang der Stadt liegt The Baxter Inn – ein Traum für alle Whisky-Liebhaber. In dieser Untergrundbar gibt es über 600 Flaschen Whisky, auch wenn sich die Inhaber auf Scotch spezialisiert haben. Die Atmosphäre in der Bar, die lediglich über eine dunkle Kellertreppe ohne Beschilderung erreichbar ist, verspricht ein unvergessliches Ambiente wie in den Zeiten der Prohibition, als der Verkauf von Alkohol verboten war. Sie liegt in der 156 Clarence Street.

5. Heisses Nachtleben

Das Stadtviertel am östlichen Rand der Stadt ist bekannt für sein schillerndes Nachtleben. Nicht umsonst tanzen hier Partygänger bis spät in die Nacht. Auch wenn Kings Cross als Rotlicht-Viertel bekannt ist und über zahlreiche Strip-Clubs und Sex-Shops verfügt, finden Besucher hier eine gute Mischung aus coolen Bars, Clubs, eleganten Restaurants und schicken Cafés. Gefährlich ist es hier nicht – für Ordnung sorgt ein grosses Aufgebot an Polizisten.

7. The Rocks - Die Spuren der Siedler

The Rocks beim Circular Quay sollte weit oben auf der To-do-Liste eines Sydney-Besuchs stehen. Hier, wo die Besiedlung der Stadt begann, befinden sich heute zahlreiche Museen, elegante Boutiquen, Hotels und Märkte. Das historische Hafenviertel mit Strassen aus Kopfsteinp _ aster ist jedoch auch ein Künstler-Mekka: Besuchen Sie die Sydney Theatre Company oder das Museum of Contemporary Art.

8. Sydney Harbour Bridge - Eine Brücke für Kletterer

Haben Sie Höhenangst? Falls nicht – auf der berühmten Sydney Harbour Bridge, auch mit einem Augenzwinkern «Kleiderbügel» genannt, können Mutige eine ganz besondere Klettererfahrung machen: Auf der «Bridge-Climb- Tour» erreichen die Teilnehmer den höchsten Punkt der Brücke, sei es beim Sonnenauf- oder -untergang. Wem dies zu heftig ist: Weitsicht gibt es auch vom Sydney Tower.

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