Australien ist die Welt in Miniatur. Der kleinste aller Kontinente vereint sämtliche Klimazonen, die sich auf dem Planeten tummeln: von feuchten Tropen über knochentrockene Wüsten und extremes Kontinentalklima bis hin zu urlaubsschönem Mittelmeerflair. Logisch, dass der Fünfte Kontinent für OutdoorFreaks und Abenteurer ein Eldorado ist. Wer Australiens vibrierende Millionenmetropolen hinter sich lässt, findet vor allem eines: eine grandiose Natur und befreiende Einsamkeit.
Statistisch leben hier nur 2,7 Einwohner auf einem Quadratkilometer (in der Schweiz sind es knapp 200). Es gibt unzählige Möglichkeiten, Australiens Naturschönheiten zu erleben. Auf einem Surfbrett, hoch zu Ross, in einem Neoprenanzug oder bei einem der beliebten Long Distance Hikes, der mehrtägigen Wanderungen, bei denen man eins wird mit der Magie der Landschaft – so wie einst die Urbewohner Australiens, die Aborigines. Also: Schultern Sie den Rucksack und ziehen Sie los. See ya!
Surfen: Die richtige Welle erwischen
Insgesamt 50 000 Kilometer Küste und notorisch gutes Wetter kann nur eines bedeuten: Surfbrett schnappen und ab auf die Welle. In Australien ist Surfen der Feelgood-Nationalsport Nummer eins. Das Mekka der Coolen und Schönen sind die Küsten entlang der Great Ocean Road zwischen Melbourne und Adelaide im Süden des Landes. An der Bell’s Beach wird jedes Jahr der älteste Surfwettbewerb der Welt ausgetragen, das Rip Curl Surf & Music Festival. Tipp: In der Stadt Torquay befindet sich die Surfworld, das grösste Surfmuseum der Welt.
www.surfworld.com.au
Thorsborne Trail: Auf Du und Du mit Krokodilen
Im tropischen Nordosten am Rand des Great Barrier Reef liegt die unbewohnte Robinson-Crusoe-Insel Hinchinbrook Island. Entlang deren Ostküste zieht der Thorsborne Trail vorbei an blütenweissen Stränden, dichtem Urwald und matschigem Sumpfland. Zu sehen gibts neben unberührter Natur auch Krokodile, Schildkröten, Delfine oder die in Australien heimischen Seekühe namens Dugong. Nur 40 Wanderer dürfen sich jeweils auf dem Pfad befinden – also rechtzeitig buchen. Zelt und Verpflegung für vier Tage muss mitgenommen werden. Der Weg ist teilweise schwierig. Wasser kann den Flüssen und Seen entnommen werden. Dauer: 4 Tage. Länge: 36 Kilometer. Schwierigkeitsgrad: hoch. Reisezeit: Mai bis September.
www.nprsr.qld.gov.au
Great Barrier Reef: Das Aquarium vor Augen
Wenn es ums Tauchen geht, gibt es in Down Under nur eine Destination: das Great Barrier Reef. Das 2000 Kilometer lange Korallenriff wird wegen seiner Einzigartigkeit nicht umsonst auch als «achtes Weltwunder» bezeichnet und wurde darum 1981 von der Unesco auch zum Weltnaturerbe erklärt. Im warmen Pazifikwasser wimmelt es von Fischen, Farben – und fröhlichen Menschen, die sich an dieser Lebenspracht nicht sattsehen können. Bei einer durchschnittlichen Tauchtiefe von etwa 20 Metern eignet sich das Riff auch für Anfänger. Als hiesiges Highlight gilt das Osprey Reef im Norden, wo die Riffkante 1000 Meter ins blaue Nichts abfällt. Viele Anbieter entlang der Küste und auf vorgelagerten Inseln bieten Touren an.
www.greatbarrierreef.org
Cattle Track: Den inneren Cowboy entdecken
Unterwegs mit 600 Rindern in den staubigen Weiten des Outback, am Lagerfeuer erzählt man sich Abenteuergeschichten, geschlafen wird unter dem Sternenzelt: Einen Cattle Track auf seinem eigenen Pferd zu begleiten, ist definitiv eine Once-in-a-lifetime-Erfahrung. Der Harry Redford Cattle Drive zieht jedes Jahr im Mai 21 Tage lang in der Ortschaft Aramac im Nordosten Australiens durchs Outback. Erfahrene Reiter, aber auch Anfänger können fünf bis neun Tage mit den hartgesottenen Cowboys mitziehen. Preise ab 950 Franken inklusive Anreise, Verpflegung, Übernachtung, Pferd.
www.harryredford.com.au
Overland Track: Teuflische Begegnungen
Hier kann man richtig nass werden! Dennoch zählt der Overland Track in Tasmanien zu den beliebtesten Routen Australiens. In der braun-grünen Weite mit versprenkelten grauen Felsen und dem penetrant wechselnden Wetter fühlt man sich fast wie im schottischen Hochland. Der Track führt durch alpine Ebenen, vorbei an stahlblauen Seen und schroffen Felsnadeln bis hin zu Regenwäldern. In der Tasmanian Wilderness, deren Schutzgebiete teilweise zum Unesco-Welterbe gehören, begegnet man kleinen Kängurus, Wombats und dem Tasmanischen Teufel. Schutzhütten sind vorhanden. Zelt, Kochgeschirr und Essen müssen mitgenommen werden. Reservierung von Oktober bis Mai. Dauer: 6 Tage. Länge: 75 Kilometer. Schwierigkeitsgrad: mittel. Reisezeit: Oktober bis Mai.
www.parks.tas.gov.au
Franklin River: Heisse Ritte für Hartgesottene
Der Franklin River in Tasmanien zählt zu den letzten unberührten Flüssen der Welt. Doch fast wäre diese wilde Schönheit verloren gegangen: Vor 30 Jahren sollte hier ein Staudamm entstehen. Die Proteste waren enorm. Heute ist das Gebiet Teil des Unesco-Weltnaturerbes. Die achttägige Rafting-Tour über Stromschnellen und abseits jeglicher Zivilisation ist ein Abenteuer für hartgesottene Outdoorler, die den Kampf mit den Elementen lieben. Übernachtet wird in Zelten, zum Znacht gibt es manchmal selbst geangelte Fische.
www.franklinriverrafting.com