Schutzzonen helfen
Australiens bedrohte Säuger werden immer weniger

In Australien ist der Bestand bedrohter heimischer Säugetiere innerhalb von 20 Jahren erheblich geschrumpft. Dies geht aus dem Bedrohte-Arten-Index (TSX) des Umweltforschungsprogramms der Regierung hervor, in dem erstmals auch die Bestände von Säugern erfasst wurden.
Publiziert: 22.04.2020 um 17:14 Uhr
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Die Säuger Australiens werden immer weniger.
Foto: Zoo Zürich

Demnach sank deren Gesamtpopulation im Zeitraum von 1995 bis 2016 um 38 Prozent, wie das Programm am Mittwoch mitteilte. Der Index stützt sich auf Daten, die von Behörden, Artenschutzorganisationen und Forschungseinrichtungen erhoben wurden. Bei der jüngsten Auswertung wurden die Populationsentwicklungen von 57 Säugetierarten erfasst.

«Eine Haupterkenntnis ist, dass in Gebieten, in denen keinerlei Artenschutz betrieben wird, die Population von bedrohten Säugern in den letzten zwei Jahrzehnten durchschnittlich um 60 Prozent gesunken ist», erklärte Elisa Bayraktarov, die Leiterin des Forschungsprojekts von der Universität Queensland.

Fuchs- und katzenfreie Zonen helfen

Der Index enthält demnach aber auch gute Nachrichten. So sank zwar die Populationszahl insgesamt, aber die Bestände einzelner bedrohter Arten erholten sich deutlich. Dies zeigt laut Bayraktarov, dass Artenschutzbemühungen - wo sie denn stattfinden - auch Erfolg haben. So hätten sich innerhalb weniger Jahre in Fuchs- und Katzen-freien Schutzzonen die Säuger-Populationen verfünffacht.

Von solchen geschützten Flächen, aus denen die Kleintier-Jäger ferngehalten werden, profitierten etwa das Kurznagelkänguru und das Lesueur-Bürstenkänguru. Allerdings machten diese sogenannten Häfen nur 0,1 Prozent der Gesamtfläche Australiens aus. Zudem stellten Fuchs und Katze nicht für alle Säuger die grösste Bedrohung dar.

Buschbrände haben grossen Einfluss

Auch Massnahmen wie eine kontinuierliche Kontrolle bei den Raubtierbeständen, Zäune zur Fernhaltung anderer Jäger und eine ökologische Brandbekämpfung zeigten durchaus Wirkung. Dagegen werden die Folgen der Buschbrände, die monatelang in Australien wüteten, laut den Forschern erst in künftigen Erhebungen ablesbar sein. (SDA)

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